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Buchcover vom Bilderbuch: Ich wär so gern… dachte das Erdmännchen

Buchtipp: Ich wär so gern … dachte das Erdmännchen

Nach links … geradeaus … nach rechts … geradeaus … nach links … Wachsam beobachtet das Erdmännchen seine Umgebung. Dabei sieht es im Zoo viele andere Tiere, die es bewundert. Wie herrlich muss es doch sein, den ganzen Tag Quatsch zu machen wie ein Schimpanse, so stark zu sein wie ein Bär oder so mächtig wie ein Löwe.

Als ein gefährlicher Schatten erscheint, warnt das Erdmännchen blitzschnell alle anderen und verschwindet dann selbst im Erdloch. Wenn es wüsste, wie sehr die anderen Tiere es genau darum beneiden, würde es wohl noch aufgeregter hin- und herschauen.

Lustige Illustrationen schmücken das Pappbilderbuch. Die Geschichte zeigt, dass jeder auf seine ganz eigene und unverwechselbare Art toll ist. Nicht nur für Fans von Erdmännchen geeignet.

Titel: Ich wär so gern… dachte das Erdmännchen
Autor: Werner Holzwart
Illustratorin: Stefanie Jeschke
Verlag: Gerstenberg Verlag
Format: Gebunden, 40 Seiten
Alter: ab 3 Jahre
ISBN: 978-3836954433
Preis: 14,95 €

Alle Buchtipps im Überblick.

Cover vom Hörbuch "Der Goldene Kompass"

Philip Pullman – mehrdimensionaler Geschichtenerzähler

Projekt: Kinder- und Jugendbuchautoren

Welche Altersgruppe spricht der Autor hauptsächlich an?

Philip Pullman lehnt eine Altersangabe für Kinderbücher ab. 2008 führte er eine Kampagne zu diesem Thema an. Mehr als 1.200 Autoren, Buchverkäufer, Illustratoren, Bibliothekare und Lehrer unterstützten ihn.

Will man dennoch eine Angabe nach klassischen Maßstäben vornehmen, dann schreibt er für Kinder ab sechs Jahren. Wobei das Hauptwerk des britischen Autors auf Büchern liegt, die Jugendliche in der Phase des Erwachsenwerdens begleiten.

Wie groß ist das Gesamtwerk im Kinder- und Jugendbuchbereich?

Er hat mindestens 30 Bücher geschrieben und viele Genres bedient. Von Fantasy über Abenteuer bis hin zu Märchen, Comics und Geschichte ist alles dabei. Sein Werk wurde weltweit übersetzt. Im Deutschen gibt es die meisten seiner Bücher.

Wofür ist der Autor besonders bekannt?

Für seine beiden Serien:

Wobei ‚His Dark Materials‘ klar führt. Außer den drei Hauptbüchern, die bald um eine Vorgeschichte (His Dark Materials O: Über den wilden Fluss) ergänzt werden, gibt es noch ein paar kurze Geschichten aus der Welt von Lyra Belacqua.

In 2014 unterstützte Philip Pullman eine Kampagne, die gegen das markieren von Kinderbüchern in ‚für Mädchen‘ oder ‚für Jungs‘ antrat. Er möchte keinem Leser und schon gar nicht Kindern die Tür vor der Nase zuschlagen durch Hinweise zu Alter oder Geschlecht der Zielgruppe.

Wenn einem Kind ein Buch gefällt, dann soll es darin eintauchen. Aus diesem Grund erläutert er auch nie, wie er etwas meint. Er versteht sich als Geschichtenerzähler. Jedem Leser steht es zu, seine eigene Geschichte im Buch zu entdecken.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Philip Pullman schreibt meinem Verständnis nach Spannungsliteratur für Kinder und Jugendliche. Beim Hören dachte ich viel über Physik, Gesellschaftssysteme, Freundschaften, das Leben und den Tod, sowie Philosophie nach.

Als Autor säht er viele Samen und der Leser wird zum Nährboden. Je nachdem, wer sein Buch liest und wie diese Person geprägt ist, werden verschiedenen Pflanzen heranwachsen. Die einen werden zu großen Bäumen, andere bleiben zart und manche keimen nie.

Wer weiß, welche Aspekte ich nicht erfasst habe. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch mehr in seinen Jugendromanen steckt, dass mir nicht auffiel.

Welche Bücher habe ich mir im Detail angehört und warum?

Alle drei spricht Rufus Beck, den ich sehr mag.

Ich bekam den Tipp für Philipp Pullman von einer lieben Bücherfreundin, mit der ich mich regelmäßig austausche. Sie las seine Bücher im Original und schwärmte davon.
Ich hatte bis dahin nur die Verfilmung mit Nicole Kidman und Daniel Craig gesehen. Also begann ich mit dem ersten Hörbuch und war begeistert von der Geschichte und ihrer Vielschichtigkeit. Die anderen beiden folgten direkt im Anschluss.

Ich gewann Lyra sehr lieb. Sie ist neugierig, mutig, schlau und empathisch. Voller Energie stellt sie sich den Gefahren und Herausforderungen und versucht zu erforschen, was Staub ist. Über die Zeitspanne der Bücher reift sie langsam vom Kind zur Jugendlichen heran. Aber nicht nur sie, auch die Nebenfiguren sind vielseitig mit Stärken und Schwächen versehen, sodass ich mit ihnen mitfieberte.

Herr Pullman verwebt Physik in die Geschichte. Parallele Universen und dunkle Materie spielen eine Rolle. Zugleich geht es um Fantasy, die schlüssig in der Welt der Mulefa funktioniert. Diese Wesen stehen in einer klaren Wechselwirkung zu ihrer Umwelt. Für mich war das ein Ausflug in Biologie und Evolutionslehre.

Kurz gesagt, ich bewundere Philip Pullman und freue mich sehr auf die Vorgeschichte von Lyra.

Cover der Hörbücher: "Das Magische Messer" und "Das Bernstein Teleskop"

Wie ist das Werk gealtert?

Hervorragend. Philip Pullman hat die Bücher 1995, 1997 und 2000 geschrieben. Die Welt von Lyra erscheint mir wie unsere am Ende des 19. Jahrhunderts, nur das alle Menschen mit einem Dæmon verbunden sind. Damit ist sie wie ein Blick in die Vergangenheit, was über die Jahre gleich bleibt.

Eine zweite Welt ähnelt unseren. Da kaum Technikdetails, wie die Art der Autos oder der Telefone genannt werden, fühlt es sich aktuell an.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Die Bücher machen mir Mut, Dinge auszuprobieren. Die Vielschichtigkeit von ‚His Dark Materials‘ beeindruckt mich. Ich liebe Bücher, die mir viel geben, nicht nur Emotionen, auch Denkanstöße oder neues Wissen. So möchte ich auch einmal schreiben können.

Des Weiteren sind seine Charaktere stimmig. Einige sind gut oder böse, andere nebulöser. Dabei vermeidet es Herr Pullman, eine komplette Gruppe gut oder böse zu machen. Einige Vertreter der Gruppe stehen auf der Seite von Lyra, andere arbeiten gegen sie. Wieder andere schwanken.

Das finde ich gut, denn ich bin davon überzeugt, dass auch der schlechteste Mensch auf unserer Erde mindestens eine nette Seite hat. Die mag nicht von Bedeutung sein, aber sie existiert. Genauso kann ich mir keinen Menschen vorstellen, der zu 100% gut ist. Schließlich gibt es Situationen, in denen man es nicht allen Beteiligten recht machen kann.

Nach solchen komplexen Persönlichkeiten suche ich in Büchern. Und ich will lernen, sie selber zu erschaffen.

Zitat von Philip Pullman

Zitat im Ballon: Es interessiert nicht als was jemand geboren ist, sondern zu was er wird.

Zitat von J.K.Rowling, wie sie Menschen beurteilt

Zum Glück ist das in unserem Teil der Welt schon länger Realität. Wir haben keine Klassengesellschaft. Jeder hat freien Zugang zu Bildung und kann den Lebensweg seiner Wahl einschlagen.

Allerdings gibt es auch in der „westlichen Welt“ Unterschiede und das Bankkonto der Eltern beeinflusst die Möglichkeiten der Kinder. Egal ob es um die Auswahl der Hobbys, die Ausbildungsstätte oder den Wohnraum geht. Die Finanzierung ist wichtig. Um Fußball zu spielen, braucht man nur einen Ball. Beim Reiten geht es nicht ohne Pferd.

Und so kommen wir in einem bestimmten Umfeld zur Welt, werden von Menschen und Situationen geprägt und reifen zu Persönlichkeiten heran.

Frau Rowling hat in der Welt von Harry Potter eine Vielfalt von Persönlichkeiten erschaffen. Bei einigen von ihnen erleben wir die Entwicklung mit oder bekommen Einblicke in wichtige Momente der Vergangenheit. Je mehr wir sie kennenlernen, umso stimmiger werden sie. Ich denke dabei an die heimliche Liebe von Severus Snape zu Lily Potter, die erst sehr spät bekannt wird und sein zwiespältiges Verhältnis zu Harry erklärt.

Dem Zitat stimme ich absolut zu und bezogen auf mein eigenes Leben möchte ich gern authentisch sein. Mir geht Ehrlichkeit vor beliebt sein.

Das ist gewiss nicht förderlich für die Karriere. So bringt es mehr Punkte ein, dem Gegenüber zu sagen, wie toll seine Gedanken sind. Oder in einer Runde mitzutrinken und auch über schlechte Witze mitzulachen.

Aber das kann und will ich nicht. Ich bin, wie ich bin und sage meist, was ich denke. Natürlich gehört Schweigen genauso dazu, denn ich möchte mein Gegenüber nicht mutwillig verletzen. Manch ausgesprochener Gedanke mag falsch oder ungerecht sein, weil ich nur aus meinem Blickwinkel und mit meinen Informationen eine Situation bewerte. Das passiert leider.

Im Kontakt mit anderen Menschen versuche ich diese ebenfalls in ihrer Vielfalt zu sehen. Jeder hat gute Seiten. Und oft kann das Umfeld einen Einfluss darauf nehmen, wie sehr oder wie wenig diese Seiten zum Schwingen gebracht werden. Wenn ein Mensch spürt, dass er gesehen, angenommen und geschätzt wird, dann kann er anderen viel offener, freier und gelöster begegnen.

Ich möchte so ein sehender Mensch sein. Das gelingt mir nicht immer. Aber an allen Tagen, wo ich auf mein Umfeld freundlich lächelnd zugehe, bekomme ich positive Rückmeldungen und freue mich darüber.

#Zitatballons – Nr. 50: Es interessiert nicht als was jemand geboren ist, sondern zu was er wird. (Joanne K. Rowling, britische Schriftstellerin)

Alle Zitate im Überblick.

Link zum Projekt der Kinder- und Jugendbuchautoren.

Buchcover vom Bilderbuch: Grumbuck

Buchtipp: Grumbuck!

Oliver und Troll betreiben gemeinsam ein Café. Hier backen sie jeden Tag leckere Kuchen. Die Gäste sind keinen gewöhnlichen Menschen, sondern Trolle. Als es die besonders beliebten Tripel-Träufel-Troll-Törtchen gibt, ist das Café noch voller. Sie bemerken erst ganz spät das Molly, die kleine Schwester von Oliver, verschwunden ist. Die beiden Freunde machen sich auf die Suche nach ihr. Die Spur führt direkt zum gefürchteten Mampfberg, wo ein schreckliches Ungeheuer wohnen soll. Werden sie Molly dort finden?

Herrlich bunte Illustrationen bereiten viel Freude beim Lesen und Betrachten des Buches. Für mutige, selbstbewusste Kinder und solche, die es noch werden wollen. 😉

Titel: Grumbuck!
Autor & Illustrator: Adam Stower
Übersetzerin: Nicole Oberholzer
Verlag: Orell Füssli Verlag
Format: Gebunden, 36 Seiten
Alter: ab 3 Jahre
ISBN: 978-3280035252
Preis: 13,95 €

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Buchcover von vier KInderbüchern Erhard Dietls

Erhard Dietl – Kinderbuchautor, -illustrator und Liedermacher

Projekt: Kinder- und Jugendbuchautoren

Welche Altersgruppe spricht der Autor hauptsächlich an?

Erhard Dietl schreibt vor allem Bücher für Kinder ab drei Jahren bis zum Lesealter ab 8 Jahren. Dabei deckt er alles ab vom Bilderbuch über Vorlesebücher bis hin zu Erstlesebüchern.

Wie groß ist das Gesamtwerk im Kinder- und Jugendbuchbereich?

Erhard Dietl ist Autor von rund 150 Kinderbüchern. Er illustriert seine Bücher selbst und die von anderen Kinderbuchautoren. Dazu gehören Christine Nöstlinger, Kirsten Boie, Joachim Ringelnatz und Erich Kästner.

Er wurde in europäische und asiatische Sprachen übersetzt und gewann etliche Preise.

Für was ist der Autor besonders bekannt?

Am populärsten sind wohl die folgenden drei Reihen:

Gerade die Olchi Geschichten decken sein komplettes Repertoire an Altersgruppen ab. Los ging es mit dem Erstlesebuch „Die Olchis sind da“, das 1990 erschien. Durch die große Beliebtheit folgten weitere Abenteuer und später auch Bilderbücher und Kinderromane. Doch Erhard Dietl kann noch viel mehr. Seine Webseite bietet einen guten Überblick zu seinen Büchern und Illustrationen.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Erhard Dietl schreibt freche Geschichten, die Kindern Spaß machen. Zur Olchi-Reihe gibt es auch ein passendes Witze-Buch und krötige Lieder. Die Olchis leben auf einer Müllkippe und feiern Gefurztag, wann sie wollen.

Die Pumpernickels sind Vampire und mögen es gern gruselig. Dennoch führen sie auf ihre Art ein glückliches Familienleben, wie die Olchis.

Gustav Gorky, der Weltraumreporter, soll über die seltsamen Erdlinge berichten. Eine spannende Serie in der es rasant zugeht.

In diesen drei Reihen können Kinder all das Ausleben, was ein braves Kind nicht machen darf. Die Sprache der Olchis wimmelt nur so vor wilden Ausdrücken, wie „Müffelfurz“, „schlammigem Modderstampf“ oder „krötigem Schuppenwurz“.

Buchcover von "Die stärksten Olchis der Welt" und "Die Olchis fliegen in die Schule"Bei den Pumpernickels geht es an schaurigen Orten herrlich gruselig zu.

Dabei gelingt es Erhard Dietl immer frech und lustig zu bleiben.

Kein Kind bekommt Angst. Die einzige Gefahr besteht wohl in der Übernahme der schmodderigen Olchi-Sprache. Außerdem fallen die Figuren aller drei Reihen durch einen besonderen Körperbau und spezielle Fähigkeiten auf.

Es sind Fantasiewesen, die in einer realen Welt mit Menschen leben.

Welche Bücher habe ich mir im Detail durchgelesen und warum?

  • Die Olchis (Die Olchis im Zoo; Die Olchis ziehen um; Die Olchis fliegen in die Schule; Die stärksten Olchis der Welt; Das Olchi-ABC; Die Olchis und der schwarze Pirat; Die Olchis sind da; Die Olchis und die Teufelshöhle)
  • Die Pumpernickels

Bei Erhard Dietl griff ich einfach die Bücher, die in unserer Vorleseecke der Bibliothek stehen. Ansonsten hätte ich versucht noch ein paar der weniger bekannten Werke zu studieren. Das ist aber nicht schlimm. Ich finde die Olchis einfach super mit ihren quatschigen Ausdrücken, den Reimereien und lustigen Grafiken.

Die Pumpernickels gefallen mir auch sehr gut. Nur Gustav Gorky habe ich gerade erst beim Schreiben des Artikels entdeckt. Vielleicht finde ich die Bücher des Außerirdischen in einer anderen Rubrik in der Bibliothek meines Vertrauens. 😉

Wie ist das Werk gealtert?

Die Olchis und Pumpernickels sind super. Man merkt es den Büchern nicht an, dass sie zum Teil schon 27 Jahre alt sind.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Mir gefällt das Freche und Wilde der Olchis. Es regt die Fantasie der Kinder an. Sie versuchen selber neue, noch komischere Wörter zusammenzusetzen. Wörter mit denen man die Erwachsenen schockieren kann. So eine Geschichte will ich unbedingt selber ausprobieren, wenn auch nicht sofort.

Bei den Pumpernickels verpackt Erhard Dietl geschickt das Anderssein und trotzdem geliebt werden. Ein Thema, dem wohl alle Kinder in ihrem Leben begegnen werden. Umso wichtiger ist es immer wieder und in verschiedenen Geschichten zu erfahren, dass jeder sein darf, wie er will.

Kurz gesagt, Erhard Dietl gehört zu meinen Vorbildern und inspiriert mich. 🙂

Zitat im Ballon: Wenn wir den Wald sterben lassen, verlieren Worte ihren Sinn.

Zitat von Günter Grass über die Natur

Was wären wir ohne die Natur? Nichts. Wir können nicht von Nullen und Einsen leben oder Geld essen, nicht einmal Bücher würden uns sättigen. Wir brauchen die Natur. Sie braucht uns nicht.

Wenn wir weiterhin rücksichtslos mit der Natur umgehen, dann werden noch mehr Arten aussterben – Tiere und Pflanzen. Fehlende Arten lassen komplexe Ökosysteme immer fragiler werden. Und irgendwann bricht dann alles zusammen und wir werden selber davon betroffen sein. Die Natur wird sich davon erholen. Neue Arten werden entstehen und die Lücken und Nischen füllen.

Aber mir wäre es viel lieber, wenn dieses Szenario nicht eintritt. Wenn wir als Gemeinschaft im Kleinen und Großen uns bewusst für ein Leben mit der Natur entscheiden, sei es aus Liebe zu ihr oder aus purem Egoismus. Denn auch egoistisch gesehen, ist eine intakte Natur gewinnbringender für den Einzelnen.

Zum Glück engagieren sich viele Menschen in Initiativen und schlagen neue Wege ein. Es entstehen Bewegungen, die ein Leben im Einklang mit der Natur und ihren Geschöpfen anstreben. Dank unserer technischen Entwicklung und unserer Intelligenz muss das nicht zwangsläufig eine Einbuße an Lebensqualität bedeuten, nur ein Umdenken und anders Handeln.

Denn die schönsten Worte, die besten Bücher verlieren ihre Bedeutung, wenn wir unsere Lebensgrundlage zerstört haben.

#Zitatballons – Nr. 49: Wenn wir den Wald sterben lassen, verlieren Worte ihren Sinn. (Günter Grass, deutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker)

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Buchcover vom Bilderbuch: Briefträger Maus macht Ferien

Buchtipp: Briefträger Maus macht Ferien

Familie Maus packt ihre Sachen und geht auf Reise. Natürlich gibt es auch im Urlaub viel zu tun und so kommen Pakete und Briefe mit auf den Wagen. Überall warten spannende Abenteuer auf die fünf Mäuse. Dabei geht es vom warmen Sandstrand über hohe Berge, die heiße Wüste, hinauf in die Wolken bis ins klirrend, kalte Eismeer und zu weiteren schönen Orten. Mit jeder Station nehmen die Wagenladung ab und die Erinnerungen zu.

Dieses üppig illustrierte Bilderbuch steckt voller witziger, kleiner Geschichten. Der Leser erhält Einblicke in die unterschiedlichsten Behausungen vom Vulkan über die Sandburg, einen Kaktus und viele andere. Ein großartiges Lesevergnügen zum Lachen und Staunen.

Titel: Briefträger Maus macht Ferien
Autorin & Illustratorin: Marianne Dubuc
Übersetzerin: Julia Süßbrich
Verlag: Beltz & Gelberg
Format: Gebunden, 25 Seiten
Alter: ab 3 Jahre
ISBN: 978-3-407-82157-7
Preis: 12,95 €

Alle Buchtipps im Überblick.

Buchcover von vier verschiedenen Kinderbücher von Kirsten Boie.

Kirsten Boie – Kinderbuchautorin mit literarischem Anspruch

Projekt: Kinder- und Jugendbuchautoren 

Welche Altersgruppe spricht die Autorin hauptsächlich an?

Kirsten Boie schreibt Bücher für Kinder ab zwei Jahren bis zu Romanen für Teenager ab 14 Jahren. Vom Bilderbuch über Kinderbücher bis hin zu Jugendbücher hat sie schon alles geschrieben. In Anthologien ist sie natürlich ebenso zu finden.

Wie groß ist ihr Gesamtwerk im Kinder- und Jugendbuchbereich?

Kirsten Boie ist eine unglaublich produktive Autorin. Sie hat rund 100 Bücher geschrieben, wurde in viele Sprachen übersetzt und gewann etliche Preise.

Für was ist die Autorin besonders bekannt?

Da sie viele Bücher geschrieben hat, zähle ich nur einige Reihen auf:

Einen guten Überblick über alle Bücher gibt es entweder direkt auf ihrer Homepage oder bei Wikipedia.

Welche Ausrichtung hat die Autorin?

Kirsten Boie möchte Literatur für Kinder schreiben. Das ist ein herausfordernder Ansatz, den sie meiner Meinung nach wunderbar erfüllt. Ihre Bücher regen zum Denken an, Kindern lernen Neues dazu und werden ernst genommen. Sie wagt sich auch an schwierige Themen und Probleme heran, wie Krieg und Obdachlosigkeit. Dabei wählt sie je nach Lesealter behutsame Beschreibungen.

Welche Bücher habe ich mir im Detail durchgelesen / angehört und warum?

Um ganz ehrlich zu sein, habe ich zunächst die Bücher gegriffen, die in unserer Vorleseecke der Bibliothek standen. Und das waren Bücher für Erstleser.

In King-Kong geht es um einen Jungen, der mit seiner Meerschweindame King-Kong Alltagshürden durchlebt und dessen Eltern nicht viel Geld haben.

Lena ist ein wildes Mädchen mit vielen Hobbies, das darüber gern einmal die Schule vergisst, was ihre Eltern nicht so gut finden.

Linnea erlebt mit ihrem Bruder oder dem Nachbarsjungen Erdem kleine Abenteuer. Dabei setzt sie ihren eigenen Kopf durch. Manchmal auch gegen den Willen ihrer Eltern.

Die Möwenweg-Geschichten stellen eine moderne Entsprechung der Astrid Lindgren Reihe „Wir Kinder von Bullerbü“ dar. Es geht um das Miteinander von Kindern. Wie sie zusammen spielen und kleinere Konflikte lösen.

Die einzigen beiden Ausnahmen sind „Bestimmt wird alles gut“ und „Der kleine Ritter Trenk“, die ich mir als Hörbuch geholt habe.

Cover vom Kinderbuch: Bestimmt wird alles gutBei der erstgenannten Geschichte wollte ich wissen, wie Frau Boie mit dem schwierigen Thema Flucht umgeht. Sie erzählt eine wahre Geschichte von Kindern aus Homs in Syrien. Die Namen sind geändert und der Stoff kindgerecht aufbereitet. Am Ende vom Hörbuch folgt ein Interview mit ihr und einigen Flüchtlingskindern. Das finde ich besonders gut. Für die Kinder aus Homs gehörte der Tod zum Erlebten. Sie hat das ganz einfühlsam beschrieben mit Menschen, die nicht mehr aufstehen. Spannend fand ich, dass die Kinder auf ihren Lesungen immer gleich fragen, wie sie helfen können. Kinder sind eben großartig!

Cover vom Kinderbuch: Der kleine Ritter Trenk„Den kleinen Ritter Trenk“ habe ich ausgewählt, weil ich derzeit Bücher für Kinder ab vier und ab sechs Jahren schreibe. Außerdem empfahl uns Bettina Hampl, bei der ich einen Schreibkurs zum Thema Kinderbücher belegte, dieses Buch. Es ist wirklich in vielerlei Hinsicht toll. Die sinnlichen Beschreibungen sind wunderbar. Nebenbei lernen Kinder viel übers Mittelalter. Dabei wird die Realität nicht geschönt, nur kindgerecht dargestellt. Leibeigenschaft, Nahrungsmangel, die deutliche schlechtere Rolle der Frauen – all das spricht sie an. Außerdem begegnen kleine Leser und Zuhörer starken Kindern, die ihren eigenen Kopf durchsetzen. Sehr schön!

Wie ist das Werk gealtert?

Die Bücher von Kirsten Boie sind zeitlos. Da sie die Gefühle von Kindern in den Mittelpunkt stellt, bleiben sie aktuell. Lediglich bei den Illustrationen merkt man, dass manche älter sind.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Frau Boie schreibt Bücher, die immer auch eine Botschaft vermitteln. Kinder stehen im Fokus und nie ist der pädagogische Zeigefinger zu spüren. Das ist wirklich großartig. Sie stellt den bunten Familienalltag ganz natürlich dar.

In den Geschichten haben die Eltern der Kinder mal Geldsorgen. Es gibt Freunde, die aus anderen Kulturkreisen kommen.

Im Buch vom Ritter Trenk wird ganz nebenbei Wissen über das Mittelalter und die Gesellschaft und Machtstrukturen vermittelt. Thekla, die Rittertochter, will selber Ritterin werden. Im Mittelalter ein undenkbarer Wunsch. Dennoch versucht sie, ihren Traum zu leben. Trenk unterstützt sie dabei und ist sehr froh, dass hübsche und mutige Mädchen an seiner Seite zu wissen. So erleben die beiden Kinder große Abenteuer zusammen.

Kurz gesagt, Kirsten Boie ist ein tolles Vorbild. Das gilt fürs Schreiben und ihr soziales Engagement. Ich habe bereits einiges von ihr gelernt. An der Umsetzung arbeite ich noch. Im Laufe der Zeit werde ich gewiss noch mehr Bücher von ihr lesen. Das nächste Mal wird es eine Geschichte der Thabo-Reihe sein. 😉

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Zitat im Ballon: Es ist gefährlich zu lange zu schweigen. Die Zunge verwelkt, wenn man sie nicht gebraucht.

Zitat von Astrid Lindgren übers Schweigen

Bei diesem Spruch muss ich sofort an Pippi Langstrumpf denken, die viel redet und eigentlich nie sprachlos ist. Mit Wortwitz und Humor meistert sie schwierige Situationen, verblüfft und bringt andere zum Lachen.

Es gibt natürlich ein paar Menschen, bei denen man sich wünscht, sie würden mal schweigen. Aber bei den herrlichen Figuren von Astrid Lindgren ist das definitiv nicht der Fall. Da kam mir noch kein Dialog zu lang vor.

Ich muss über meine Gedanken sprechen. Dann kann ich sie besser greifen, die Umrisse werden schärfer. Ich werde mir klarer darüber, was genau ich will.

Und ich nehme gern die Ideen anderer auf. Seit ich begonnen habe Geschichten zu schreiben und Social Media aktiv zu betreiben, gab es so viele Fragen in meinem Kopf.

Viele dieser Fragen habe ich mit meinem Freund, meiner Familie und meinen Freunden erörtert. Und ganz oft ist mir dabei ein neuer Aspekt aufgefallen oder hat mein Gegenüber eine gute Anmerkung gehabt.

So war ich mir für meine Kinderbuchreihe ab vier Jahren erst nicht im Klaren darüber, in wieweit es inhaltliche und zeitliche Bezüge zwischen den einzelnen Büchern geben muss oder soll.

Im Dialog wurde es dann klar. Für dieses Alter muss jedes Buch für sich stehen und einzeln gelesen werden können. Das gilt natürlich auch für die Erwachsenenliteratur, dennoch entwickeln sich da die Figuren weiter und somit gibt es gewisse stärkere Zeitbezüge, als bei Kinderbüchern für Vierjährige.

Selbst wenn es nicht über Literatur oder das schreiben geht, ist meine Zunge nie gefährdet zu verwelken. Ganz im Gegenteil, ich arbeite immer noch daran Leuten möglichst nicht ins Wort zu fallen. Verbesserungen sind erkennbar, aber noch gelingt es mir nicht immer. Dafür sprudelt es in meinem Kopf viel zu wild.

#Zitatballons – Nr. 48: Es ist gefährlich zu lange zu schweigen. Die Zunge verwelkt, wenn man sie nicht gebraucht. (Astrid Lindgren, schwedische Kinderbuchautorin)

Vielleicht interessiert euch auch ein weiteres Zitat von Astrid Lindgren.

Falls dich ihr Leben interessiert, dann kannst du in folgender Biografie mehr über sie nachlesen:

 

Mit den Kinderbüchern von Astrid Lindgren habe ich mich im Rahmen des Projekts zu Kinder- und Jugendbuchautoren beschäftigt.

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Zitat im Ballon: Man lernt nichts, ohne zu irren.

Zitat von Romain Rolland über den Irrtum

Dieser Spruch ist so wahr und doch schmerzt die Erkenntnis meist im ersten Moment. Ich habe neulich mein Buch komplett überarbeitet, weil ich es besser und tiefer machen wollte.

Das ging gründlich schief. Das Buch war viel schlechter als vorher. Ein anderes Beispiel war die stilistische Feinkorrektur am Text, bevor der Spannungsbogen perfekt war. Das hat mich verdammt viel Zeit gekostet. Und so könnte ich noch viele Lektionen aufzählen, die ich bisher beim Schreiben gelernt habe.

Viele Autoren hatten diesen Fehler vor mir gemacht und darüber berichtet. Leider musste ich selbst die Erfahrung machen und merken, wie viel unnötige Zeit mich das gekostet hat.

Und so wird es immer weiter gehen. Denn jeder überwundene Irrtum ergibt neue Möglichkeiten, etwas zu lernen und anfangs zu irren. 😉

#Zitatballons – Nr. 47: Man lernt nichts, ohne zu irren. (Romain Rolland, französischer Schriftsteller, Musikkritiker und Pazifist)

Romain Rolland ist Teil meines Projektes der 113 Nobelpreisträger der Literatur. Von jedem einzelnen Gewinner möchte ich mindestens ein Werk lesen oder hören.