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Cover vom Bilderbuch "Lieselotte lauert" von Alexander Steffensmeier

Alexander Steffensmeier – Kinderbuchautor und –Illustrator von Kuh Lieselotte

Welche Altersgruppe spricht Alexander Steffensmeier hauptsächlich an?

Alexander Steffensmeier ist ein deutscher Kinderbuchautor und -illustrator. Er stellt die Postkuh Lieselotte in den Mittelpunkt der Geschichten. Lieselotte lebt auf einem Bauernhof mit ihren Hühnerfreundinnen und anderen Tieren. Die Reihe ist für Kinder von drei bis sechs Jahren gedacht.

Auch wenn Kuh Lieselotte noch nicht den Weltruhm von Mama Muh erreicht hat, so begeistert sie doch ein großes Publikum im deutschsprachigen Raum mit Büchern, Hörbüchern und einer eigenen TV-Serie. Die TV-Serie stellt sogar die Grundlage für weitere Bilderbücher von Lieselotte.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Alexander Steffensmeier hat seine Kuh Lieselotte auf einem Bauernhof angesiedelt. Dort lebt sie gemeinsam mit den Hühnern und vielen anderen Tieren und hilft ab und zu dem Postboten beim Austragen, denn das ist ihre heimliche Leidenschaft.

Kuh Lieselotte ist sehr liebenswert, treu und besitzt ein großes Herz. Und selbst als sie mal zum Urlaub aufbrechen will, gönnt sie sich nur ein paar schöne Stunden auf einer nahegelegenen Weide und kehrt dann zum Bauernhof zurück. Denn zu lange hält es Lieselotte einfach nicht ohne ihre Freunde aus.

Auch bei Lieselotte geht es um kleine und große Erlebnisse aus dem Alltag der Kinder von drei bis sechs Jahren. Dazu gehören verstecken, kranksein, Weihnachten feiern, eine Schatzsuche und natürlich Geburtstag feiern. Doch das sind längst nicht alle Themen.

Alexander Steffensmeier hat noch andere Bilderbücher für Kinder illustriert und teilweise auch geschrieben. Doch seit dem großen Erfolg von Postkuh Lieselotte widmet er vor allem dieser Reihe seine Zeit.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen:

Cover der Bilderbücher "Lieselotte und der verschwundene Apfelkuchen", "Lieselotte versteckt sich" und "Lieselotte macht Urlaub" von Alexander Steffensmeier.

Cover der Bilderbücher „Lieselotte und der verschwundene Apfelkuchen“, „Lieselotte versteckt sich“ und „Lieselotte macht Urlaub“ von Alexander Steffensmeier.

Ähnlich wie bei Mama Muh, bin ich auf Postkuh Lieselotte beim Vorlesen für Kinder ab vier Jahren gestoßen. Und ich muss gestehen, dass ich ganz am Anfang gar nicht mitbekommen habe, dass es diese beiden Kühe gibt, obwohl sie unterschiedlich angelegt sind. Beim Vorlesen konnte ich keinen Unterschied in der Beliebtheit bei den Kindern ausmachen. Sie liebten sowohl Mama Muh, als auch Lieselotte. Und die beiden Kühe sind sich auch keine Konkurrenz. Bauernhoftiere und Haustiere sind einfach beliebte Charaktere in Kinderbüchern. Und das es bei allen erfolgreichen Reihen eine Weihnachtsausgabe gibt, ist völlig in Ordnung. Jede Autorin, jeder Autor erzählt seine Geschichten auf ganz eigene Art und trägt zur Vielfalt bei. Ich finde das sehr schön und weiß es zu schätzen.

Die Geschichte mit dem Apfelkuchen ist übrigens ganz wunderbar. Denn zum Schluss sitzen alle oben auf dem Baum und verspeisen genüsslich den Apfelkuchen. Eine herrliche Idee.

Wie ist das Werk gealtert?

Das erste Lieselotte Buch erschien 2006, ist also gerade einmal 14 Jahre alt. Da ist noch nicht viel gealtert. Viel mehr ist es bemerkenswert, wie produktiv Alexander Steffensmeier ist. Schließlich verantwortet er die Geschichten und illustriert sie selber.

Seine Bücher sind sehr wimmelig und es gibt auf jedem einzelnen Bild viel zu entdecken. Hier werden weder technische Produkte gezeigt, noch sonstige Bezüge zu einer bestimmten Zeit gegeben. Dadurch wird die Reihe gewiss nur irgendwann in der Zukunft einmal eine neue Typografie erhalten.

Darüber hinaus sind vermutlich keine Änderungen nötig.

Für die TV-Serie wurde der Stil der Grafiken leicht abgewandelt, was bei allen Kinderbüchern passiert, die zu TV-Serien werden. Vermutlich wird in dem Bereich auch eher eine Anpassung des Stils nötig sein, als bei den gedruckten Büchern.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Da es sowohl Lieselotte, als auch Mama Muh gibt und beide sehr beliebt sind, heißt das für mich, dass ich mich nicht abschrecken lassen muss, wenn eine Idee meinen Geschichten ähnelt. Solange es genug Unterschiede gibt und meine Figuren individuell sind und ich die Geschichten auf meine Art erzähle, kann es mehrere ähnliche Hauptfiguren geben.

Keine Angst vor Duplikaten. Ich muss nicht erst ein Fantasiewesen erschaffen, das noch nie dagewesen ist. Hauptsache, die Figur ist in sich stimmig und die Geschichte passt zum Alter der Kinder.

Viel Spaß mit Postkuh Lieselotte wünscht dir,
Nele

 

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Cover vom Bilderbuch "Eul doch!" von Martin Baltscheit

Martin Baltscheit – Illustrator und Autor von Kinderbüchern

Welche Altersgruppe spricht Martin Baltscheit hauptsächlich an?

Martin Baltscheit hat bereits knapp 70 Bücher für Kinder veröffentlicht. Doch er ist noch viel mehr als nur Bilderbuchkünstler und –autor. Er erfindet und gestaltet Hörbücher, Theaterstücke und Filme. Alles für das wunderbarste Publikum der Welt – Kinder.

Dabei liegt sein Fokus auf dem Alter der Zwei- bis Zehnjährigen und besonders stark im Kleinkindbereich, wo er viele tolle Bilderbücher vorweisen kann. Manchmal ist er Autor und Illustrator zugleich, bei anderen Projekten illustriert er nur oder trägt die Texte bei.

Für ihn geht es immer darum, Kinder zu erreichen und ihnen eine Geschichte mit auf den Weg zu geben, die sie im besten Fall ein Leben lang begleitet, ob bewusst oder unbewusst.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Viele kennen sicherlich seine Reihe um den Löwen. In jedem Löwen-Buch geht es um eine Hürde, vor der auch kleine Kinder stehen. Mal steht das Weinen im Mittelpunkt, das dazu gehört und erlaubt sein sollte. Ein anderes Mal geht es darum, die Angst vorm Wasser zu überwinden und das Schwimmen zu erlernen. Da der Löwe als stark, mutig und majestätisch bekannt ist, eignet er sich natürlich besonders gut, um Dinge anzusprechen, die Kindern (noch) schwerfallen, Angst bereiten oder unangenehm sind. Denn so werden die Schwierigkeiten beim Einschlafen, beim Schreiben- oder Zählenlernen als eine völlig normale Sache dargestellt, eine überwindbare Hürde, die selbst dem König der Tiere eine gewisse Übung oder Überwindung abverlangt.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen:

Cover der Bilderbücher "Was soll ich da erst sagen?“ und „Grüne Bande" von Martin Baltscheit

Cover der Bilderbücher „Was soll ich da erst sagen?“ und „Grüne Bande“ von Martin Baltscheit

Die Geschichten vom Löwen sind mir wieder einmal beim Vorlesen in der Bibliothek begegnet. Ein klarer Vorteil vom Ehrenamt, denn dort habe nicht nur ich Bücher ausgewählt, sondern auch die Kinder ihre Wünsche und Lieblingsbücher angebracht. Vom ersten Buch an gefiel mir der Löwe sehr gut.

Die Bücher sind nicht nur schön illustriert, Martin Baltscheit gelingt es zudem, mit wenigen Worten wichtige Botschaften rüberzubringen und das ohne dabei pädagogisch zu sein.

Wie bei allen anderen guten Geschichtenerzählern nimmt er sein Publikum ernst und vermittelt den Kindern über die Geschichte eine wichtige Botschaft. Denn bei Kindern geht es noch viel mehr darum, wie man die Botschaft übermittelt und nicht nur um den eigentlichen Inhalt.

In „Tschiep!“ zeigt er eindrücklich, wie schwierig manchmal die Kommunikation mit Worten ist und zu welchen Missverständnissen es kommen kann.

In „Eul doch!“ geht es um eine kleine Eule, die nicht heulen will, obwohl alle anderen Familienmitglieder ständig weinen. Darin thematisiert Martin Baltscheit das anders sein, dennoch geliebt werden und gleichzeitig die Funktion vom Weinen und getröstet werden.

Das Bilderbuch „Grüne Bande“ beginnt damit, dass grüne Papageien beim Verladen entkommen können und plötzlich in fremder Umgebung umherfliegen. Die farbenprächtigen Vögel fallen natürlich auf. Aber wie ist es so fremd zu sein? Und was wäre passiert, wenn andere exotische Tiere, wie Affen oder Schlangen entkommen wären? Das Buch bespricht das Thema Artenschutz, aber auch die Andersartigkeit auf kindgerechte Weise.

Ein ganz wundervolles Buch ist „Was soll ich da erst sagen?“. Darin hat jedes Tier eine der Elefant einen zu kurzen Rüssel oder die Spinne nur zwei Beine. So überträgt Martin Baltscheit das Thema der Andersartigkeit für Kinder und macht sie offener.

Und im wilden Räuber Donnerpups hat Martin Baltscheit die Bilder geliefert, die ganz wunderbar noch zusätzliche Geschichten über den bestehenden Text hinaus erzählen. Ich finde die Serie übrigens sehr witzig.

Wie ist das Werk gealtert?

Das erste und zugleich erfolgreichste Löwen-Buch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ entwarf und gestaltete Martin Baltscheit 2002. Es erfreut sich großer Beliebtheit und ist in vielen verschiedenen Ausgaben erhältlich vom Hörbuch über das Miniformat bis zur Schultütenausgabe.

Seine Art, wie er Geschichten erzählt ist extrem modern und wird sich daher gewiss noch lang behaupten. Unbedingte Leseempfehlung!

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Einmal mehr bildet eine erfolgreiche Reihe die Basis des Erfolges. Doch in Fall von Martin Baltscheit wird die Reihe um viele exzellente Einzelwerke ergänzt. Und bei Martin Baltscheit scheint es viel mehr der ganzheitliche Ansatz zu sein. Er illustriert und schreibt eben nicht nur Bücher, sondern vertont sie auch, bringt sie auf die Theaterbühne und sogar ins Kino.

Ganz so breit kann ich mich vermutlich nicht aufstellen, aber der vielfältige Ansatz imponiert mir und kommt mir sehr entgegen, da es mir von jeher schwerfällt, mich nur auf eine Sache einzulassen.

Viel Spaß beim Entdecken seiner Bücher wünscht Dir,
Nele

 

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Cover vom Bilderbuch "Mit Nele durch die Jahreszeiten" von Usch Luhn

Usch Luhn – Kinderbuchautorin der „Ich bin Nele“ Reihe

Welche Altersgruppe spricht Usch Luhn hauptsächlich an?

Usch Luhn schreibt mehrere Reihen. Für Kinder von drei bis fünf Jahren gibt es die Reihe „Ich bin Nele“ mit zwölf Ausgaben. Für Kinder ab acht Jahren setzt sich die Reihe mit 18 Bänden unter „Nele“ fort.

Für Pferdefreunde schreibt sie die Reihe „Ponyherz“ in der bereits 16 Bände erschienen sind und die sich an Mädchen im Alter von sieben bis neun Jahren richtet. „Die Pfotenbande“ ist mit acht Büchern abgeschlossen. Im Mittelpunkt stehen vier Freunde und ihre Hunde. Die Altersempfehlung liegt bei acht Jahren und aufwärts. Und dann gibt es noch „Luna Wunderwald“ mit bereits sieben Büchern. Von den genannten Reihen abgesehen, hat Usch Luhn weitere Einzelbücher geschrieben, die sich ebenfalls in der Altersspanne von drei bis 10 Jahren bewegen.

Welche Ausrichtung hat die Autorin?

Bei den Reihen von Usch Luhn stehen Mädchen im Mittelpunkt. Bei den ganz Kleinen geht es primär um all die Erfahrungen, die sie zum ersten Mal machen und die Dinge die sie lernen von den Jahreszeiten, über die Fremdbetreuung im Kindergarten bis hin zum ersten Urlaub am Meer. In der Ponyreihe stehen die Freundschaft zu anderen, die Liebe zum Pferd und kleine Abenteuer im Mittelpunkt. In der Pfotenbande geht es um Kinder und ihre Hunde. Die Reihe hätte ich gerne in meiner Kindheit gelesen. Und Luna Wunderwald besitzt die Gabe dank einer Zauberflöte mit den Tieren des Waldes kommunizieren zu können.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen:

Cover der Kinderbücher "Luna Wunderwald", "Ponyher" und "Die Pfotenbande" von Usch Luhn

Cover der Kinderbücher „Luna Wunderwald“, „Ponyher“ und „Die Pfotenbande“ von Usch Luhn

Die Nele-Bücher habe ich vor allem im Rahmen meiner Vorlesetätigkeit angeschaut. Die Kinder mochten die Bücher und die kleine Nele sehr. Und natürlich war ich an den Büchern selbst sehr interessiert, da uns der gemeinsame Vorname verbindet.

Bei Schreiben dieses Blogartikels bin ich nun auch auf die Pfotenbande und Luna Wunderwald neugierig geworden. Beide Reihen sprechen mich sehr an, da ich Tiere liebe und es toll finde, wenn sie Teil von Geschichten sind. Mit Ponys kann ich selber nicht so viel anfangen, aber vielleicht wird meine Tochter noch zu einem großen Pferdefan und dann wäre es gewiss ein schönes Leseerlebnis.

Wie ist das Werk gealtert?

Die Bücher von Usch Luhn sind zum einen sehr zeitlos. Pferdebücher, Geschichten mit Tieren und die ganzen Fähigkeiten und Neuerungen, die ein kleines Kind Lernen muss von der Uhrzeit über die Jahreszeiten und die Interaktion mit anderen Kindern in Kita und auf dem Spielplatz, sind und bleiben aktuell. Und welches tierliebende Kind träumt nicht davon, mit den Tieren sprechen zu können. Auf der anderen Seite müssen auch diese klassischen Themen immer wieder neu erzählt werden und es kommt auf das wie drauf an. Usch Luhn nimmt Kinder als kleine Menschen ernst und hat keinen pädagogischen Zeigefinger, sondern formuliert ihre Wünsche und Sehnsüchte aus, sodass sie dennoch aus den Geschichten lernen können, aber eben ganz spielerisch.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Auch Kinder mögen schon Buchreihen, da es doch immer toll ist, wenn man eine geliebte Figur lange begleiten kann. Und beim Erfinden der Geschichten lohnt es sich, das eigene innere Kind zu befragen. Was hätte ich mir damals gewünscht und wie kann ich diese Wünsche, Träume und Hoffnungen umsetzen. Je nach Alter des Kindes können das auch mal Ängste sein, die man anspricht und schafft, in einer Geschichte aufzulösen oder zu überwinden.

Viel Spaß beim Lesen und entdecken von Usch Luhns Werk,
Deine Nele

 

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Cover der Bilderbücher "Alle lieben Paulchen" von Kinderbuchautor und -illustrator David Melling

David Melling – Kinderbuchautor und –illustrator der „Paulchen“ Reihe

Welche Altersgruppe spricht David Melling hauptsächlich an?

Der britische Autor und Illustrator David Melling ist vor allem für seine Reihe um den gemütlichen Bären Paulchen bekannt, die sich an Kinder ab vier Jahren richtet. In deutscher Übersetzung sind bereits acht Bücher erschienen.

Seine vier Märchenbücher richten sich ebenfalls an Kinder ab vier Jahren und die Cover sind im gleichen Stil gehalten. Darüber hinaus hat er einige Bilderbücher geschrieben, die als Einzelwerke für sich stehen.

Außerdem gibt es die Reihe „Ritter werden leicht gemacht“ für Kinder ab acht Jahren, die er für die Autorin Vivian French illustriert hat. Sechs Bücher sind bisher herausgekommen.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Beim Bären Paulchen, der im englischen Original „Hugless Douglas“ heißt, geht es um typische Themen für Kleinkinder. Dazu gehören das Einschlafen, der Start im Kindergarten, finden und Umgang mit Freunden, Geburtstag haben und Weihnachten.

Seine Märchengeschichten haben einen ganz eigenen Charme. Da gibt es drei schrecklich gefährliche Wesen – Drache, Hexe und Riese – die gar nicht so schrecklich sind, sondern nur den Schein wahren wollen. Oder das Märchen um den Gute-Nacht-Kuss des Königs für seinen Sohn, der als Luftkuss sein Ziel verfehlt und in einem Wald voller Gefahren landet, wo ihn ein mutiger Ritter mit seinem Pferd wieder herausretten sollen. Kinder brauchen Vielfalt, um sich in Büchern zu finden und in die Geschichten ganz einzutauchen. Schade, dass es die Märchenbücher nur noch gebraucht gibt.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen:

Cover der Bilderbücher "Alles Gute zum Geburtstag, Paulchen!" und "Paulchen hat Bärenhunger!" von Kinderbuchautor und -illustrator David Melling

Cover der Bilderbücher „Alles Gute zum Geburtstag, Paulchen!“ und „Paulchen hat Bärenhunger!“ von Kinderbuchautor und -illustrator David Melling

Die Geschichten um Paulchen den Bären haben mir beim Vorlesen so gut gefallen, dass ich unbedingt noch Weitere lesen wollte und in meiner Bibliothek fündig wurde.

Paulchen ist einfach ein extrem liebenswerter Bär, der ein wunderbares Vorbild für Kinder ist. In der Geschichte, wo Paulchen Hunger hat, fressen ihm seine Freunde erst alles weg und er ist nicht gerade erfreut. Aber er reagiert nicht böse, sondern fordert nur sein Recht ein und bekommt am Ende auch etwas ab.

Kinder müssen schließlich erst lernen, ihre Gefühle zu kontrollieren. Und es ist schön, wenn ihnen zugestanden wird, dass sie sich über etwas Ärgern, was der andere meist nicht so bös gemeint hat und zum Schluss eine Lösung für alle da ist.

Die englische Ausgabe „Splosh!“ entdeckte ich zufällig in der Bibliothek und hatte viel Spaß beim Lesen der Reime, die sich um die Zahlen von ein bis zehn drehen und eine kleine Geschichte badender Enten erzählen.

Wie ist das Werk gealtert?

Die Paulchen-Bücher sind zeitlos, da sie weder Technik einbeziehen, noch bestimmte Kleidung oder Moden zeigen. Schließlich steht ein Bär im Mittelpunkt der Geschichte.

Seine Freunde sind so schön quirlig, das gibt den Geschichten einen lockeren Touch. Bestimmt erfreuen sich seine Geschichten noch lange großer Beliebtheit.

Die Märchen hatten hingegen nicht so viel Glück und sind nur noch gebraucht zu erwerben. Das finde ich schade, aber so ist der Büchermarkt. Jedes Jahr erscheinen Tausende neue Bücher und dabei werden viele gute Bücher verdrängt, die keine ausreichenden Verkaufszahlen gebracht haben.

Seine Bücher um das Ritterwerden scheinen da besser anzukommen. Für diese hat er zwar nur die Illustrationen angefertigt, aber bei einem Kinderbuch ist das schließlich die Hälfte der Arbeit und Wirkung auf Leser und Vorleser.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Dass die Märchenbücher von David Melling nicht mehr neu verfügbar sind, zeigt mir, dass Qualität und Kreativität nicht immer das entscheidende Kriterium für Erfolg sind.

Manchmal hat man einfach Pech. Daher ist es gut, verschiedene Ideen umzusetzen und Energie hineinzustecken. Das erhöht die Chancen Erfolg zu haben und gesehen zu werden und gerade im Selfpublishing kann es sein, dass bestimmte Themen eben nur einer kleinen Leserschaft vorbehalten bleiben. Hauptsache ist das dranbleiben und immer wieder voller Herzblut neue Geschichten entwickeln.

Viel Spaß mit Paulchen, dem Bären, wünscht dir,
Nele

 

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Cover vom Bilderbuch "Mama Muh baut ein Baumhaus" von Jujja Wieslander

Jujja Wieslander – Kinderbuchautorin von Mama Muh

Welche Altersgruppe spricht Jujja Wieslander hauptsächlich an?

Die schwedische Kinderbuchautorin Jujja Wieslander hat gemeinsam mit ihrem Mann Tomas die bei Kindern sehr beliebte Figur der Mama Muh erschaffen. Die Bücher sind für Kinder von zwei bis sechs Jahren geeignet. Viele Bücher hat Sven Nordqvist illustriert, dem ich bereits einen eigenen Artikel gewidmet habe. Bisher sind 15 Bücher in deutscher Sprache über Mama Muh erschienen.

Die Reihe wurde bereits in mehr als 30 Sprachen übersetzt und lässt international Kinder mitfiebern und lachen, wenn Mama Muh wieder ein neues Vorhaben startet.

Jujja Wieslander hat über die Mama Muh Reihe hinaus noch andere Kinderbücher geschrieben, die jedoch nicht ins Deutsche übersetzt wurden.

Welche Ausrichtung hat der Autorin?

Mama Muh ist eine wunderbare Identifikationsfigur für kleine Kinder. Die liebenswerte Kuh erlebt viele Dinge zum ersten Mal, wie Kinder in diesem Alter, vom Schwimmen angefangen über das Bauen eines Baumhauses bis zum Schlittenfahren. Dabei geht auch mal was schief, wie bei den Kindern, aber sie lässt sich davon nicht beirren.

Probieren bis es klappt, lautet ihre Devise und ihre Freundin Krähe ist immer mit dabei.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen und angeschaut:

Cover der Bilderbücher "Mama Muh räumt auf" und "Mama Muh fährt Schlitten" von Jujja Wieslander

Cover der Bilderbücher „Mama Muh räumt auf“ und „Mama Muh fährt Schlitten“ von Jujja Wieslander

Mama Muh begegnete mir zuerst beim Vorlesen und wurde von den Kindern gewünscht. Und so gewann ich die Kuh lieb, die mutig ihre Pläne umsetzt und nicht aufgibt, bloß weil etwas nicht sofort gelingt. Im Gegenteil, Mama Muhs Baumhaus hat am Ende viele schräge Latten und ist gewiss nicht perfekt, aber es hält und ist selbstgebaut. Und was macht ein Kind glücklicher, als zum ersten Mal etwas selber zu machen, ohne die Hilfe von Mama und Papa oder anderen Erwachsenen.

Die Illustrationen von Sven Nordqvist passen hervorragend zu der liebenswerten Kuh und ihrer Freundin Krähe. Sie beinhalten viele kleine Details, die es zu entdecken gilt und die die Geschichten noch ausschmücken.

Ich werde nun bald das erste Buch von Mama Muh meiner Tochter vorlesen und freue mich schon sehr darauf.

Wie ist das Werk gealtert?

Das erste Buch von Tomas und Jujja Wieslander „Mama Muh und Krähe“ erschien 1991 in Schweden. Seitdem sind knapp 30 Jahre vergangen. Auf mich wirken sowohl die Geschichten als auch die Illustrationen absolut zeitgemäß. Wie so oft ist es hilfreich, dass der Illustrationsstil keinen besonderen Trends folgt und somit zeitlos schön bleibt.

Gerade wurden Cover und Typographie angepasst. Mir scheint, die Farben sind nun satter. Die eigentlichen Bilder wurden jedoch kaum angepasst.

Ein kleines bisschen werden eben selbst Klassiker dem Zeitgeist angepasst. Damit sie immer der aktuellen Generation von Müttern, Vätern und Großeltern gefallen und gut neben neuen Büchern bestehen können.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Was mir an den Mama-Muh-Büchern gefällt, ist unter anderem der Dialog und die Interaktion von Mama Muh mit Krähe. Durch ihre Gegensätze wird das Buch spannend und interessanter. Diese Freundschaft, die nicht immer einfach, aber stets wichtig für beide ist, lässt einen schon mit Freude ein neues Buch der Reihe aufschlagen. Denn ich frage mich, was sie dieses Mal wieder anstellen. Eine gute Nebenfigur kann so wichtig sein für eine Geschichte und eine ganze Reihe.

Viel Spaß mit Mama Muh und Krähe wünscht dir,
Nele

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Cover vom Kinderbuch "Der Grüffelo" von mit Illustrationen von Axel Scheffler und Autorin Julia Donaldson

Axel Scheffler, der Illustrator vom Grüffelo

Axel Scheffler ist wohl am meisten für den Grüffelo bekannt. Die kleine kluge Maus, die den Grüffelo erfindet, damit ihr Fuchs, Eule und Schlange nichts zu Leide tun und dann plötzlich vor dem Grüfello steht, kennen Tausende von Kindern. Die Geschichte ist einfach so schön und wie die Maus dann noch dem Grüffelo das Fürchten lehrt, eine geniale Idee. Die Texte dazu stammen von Julia Donaldson, die in die internationale Liste der besten Kinderbuchautoren gehört. Doch da Axel Scheffler und Julia Donaldson so viele Bücher zusammen entwickelt haben, wäre es eine sehr große Dopplung geworden. Da ich ein paar Bücher habe, in denen Axel Scheffler den Text geschrieben und die Bilder gleich mit angefertigt hat, entschied ich mich ihn in die Liste aufzunehmen und Julia Donaldson so mit zu bedenken. In jedem Fall scheinen die beiden eine hervorragende Arbeitsbeziehung zu führen und erschufen wunderbare Kinderbücher.

Welche Altersgruppe spricht Axel Scheffler hauptsächlich an?

Der deutsche Illustrator und Autor kreiert Kinderbücher für die Zielgruppe von zwei bis acht Jahren. Der Grüffelo wurde zu einem internationalen Bestseller mit einer Auflage von bisher 10,5 Millionen Exemplaren und wurde in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er entstand in Zusammenarbeit mit der britischen Autorin Julia Donaldson. Axel Scheffler zog 1982 nach England und ist bis heute dortgeblieben. Neben seinen Kinderbüchern setzt er sich auch für den europäischen Gedanken ein und initiierte das Buch „Zeichnen für ein Europa“ mit, indem Kinderbuchillustratoren aus Europa die europäische Idee in ihren Stärken darstellt und bewirbt.

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Axel Scheffler illustriert mit viel Witz und Augenzwinkern. Seine Figuren wirken oft schelmisch. Andere sind naiv und entwickeln aber gerade aus dieser Eigenschaft eine große Kraft. Er schafft es stets, in den Bildern noch eigene kleine Geschichten zu erzählen. Bei Zogg, dem Drachen fliegen die Fische aus dem Teich, in den sich der Drache stürzt, um seinen angebrannten Flügel zu löschen. Bei Räuber Ratte verweist er auf der letzten Seite des Buches auf den Grüffelo, indem es beim Bäcker Kekse vom Grüffelo zu kaufen gibt. Außerdem sind die Schafe die Bäcker und Frau Wolf kauft mit ihren Jungen ein. Beim Riesen Rick tauchen mehrere Figuren aus Märchen auf, wie die Prinzessin mit Frosch und goldener Kugel, und das Schweinchen, das Ziegel holt, um ein stabiles Haus zu bauen, dass der Wolf nicht wegblasen kann. Das macht beim Vorlesen einfach besonders viel Spaß. Selbst wenn das eigene Kind die Märchen und Andeutungen vielleicht noch nicht erkennt, so hat der Erwachsene doch deutlich mehr Spaß beim Anschauen.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen und angeschaut:

Cover der Bilderbücher "Pip und Posy" sowie von "He Duda" von Axel Scheffler

Cover der Bilderbücher „Pip und Posy“ sowie von „He Duda“ von Axel Scheffler

Den Grüfello habe ich sowohl oft in der Bibliothek vorgelesen und dabei mitbekommen, welche Freude die Kinder haben, wenn die Maus all die großen und gefährlichen Kinder reingelegt. Und bereits jetzt lese ich das Buch meiner Tochter vor, obwohl sie noch keine zwei Jahre ist. So richtig wirkt die Geschichte auf Kinder ab vier Jahren und sie lieben es den Text mitzusprechen. Das Grüffelokind ist eine schöne Fortsetzung, denn es fürchtet sich vor der kleinen Maus, obwohl es diese nie gesehen hat und nur Schauergeschichten erzählt bekommt, ähnlich alter Märchen.

Um Pip und Posy gibt es eine ganze Reihe. Der Hasenjunge und das Mäusemädchen erleben kleine Alltagssituationen, in denen es ums Miteinander geht. Liebevolle Beispiele um den Umgang mit anderen zu lernen und ohne erhobenen Zeigefinger.

Zogg ist eine schön gereimte Geschichte von Zogg, der fünf Jahre lang zur Drachenschule geht und dabei allerlei Dinge lernt, die eine Drache so können muss. Am Ende fliegt er die Prinzessin und den Ritter umher, und zu dritt sind sie ein Ärztegespann, das anderen helfen will.

Räuber Ratte terrorisiert alle Tiere und raubt ihnen das Essen, bis ihn eines Tages eine zunächst unterlegen scheinende Ente überlistet.

He Duda ist auch so ein unscheinbarer Held. Das Kaninchen fragt sich, was es eigentlich für ein Tier ist, wo es leben und was es essen soll. Und als die Gefahr in Form eines Wiesels auf ihn zukommt, schlägt er es im letzten Moment instinktiv in weite Ferne und wird zum Helden aller Kaninchen.

Axel Scheffler hat auch eigene kleine Bücher geschrieben, wie „Pick, die Henne“ und „Zick, die Ziege“. In der Reihe gibt es noch mehr. Dabei erzählt er eine ganz simple Geschichte des jeweiligen Haustiers und Kinder können einen Knopf drücken, der das jeweilige Tiergeräusch auslöst und somit die Geschichte „miterzählen“ bevor sie selber wirklich sprechen können.

Wie ist das Werk gealtert?

Der Grüffelo ist mittlerweile 25 Jahre alt. Er erschien erstmalig 1995. Die Illustrationen wirken nach wie vor frisch und zeitgemäß. In meinem Empfinden sind sie auch nicht zu sehr einer Mode unterworfen, sondern kindgerecht und freundlich. Man sieht den Figuren von Axel Scheffler sehr gut ihre Gefühlslage an und sein Stil ist leicht wiederzuerkennen. Ich mag seine Illustrationen und sehe mich daran nicht satt, obwohl ich schon viele Bücher von ihm vorgelesen habe und manche sehr oft. Das habe ich auch schon anders erlebt und manche Stilarten werden mir mit der Zeit zu kitschig. Vermutlich wird der Grüffelo noch viele Kinder begeistern und einige andere Werke von Axel Scheffler ebenfalls. Und das ist gut so, denn er bestärkt Kinder dabei ihren Weg zu gehen, sich nicht zu fürchten und denen zu helfen, die schwächer sind. Eine ganz wichtige Botschaft, die gerade Kinderbücher wunderbar transportieren können. Denn je jünger wir sind, desto mehr Einfluss können positive Vorbilder haben.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Das es sich lohnt, alte gute Geschichten zu analysieren und deren Konzept auf eine eigene Idee anzuwenden. Denn der Grüffelo entstand genau durch so eine Idee. Und das ist dann kein Kopieren, aber ein kreatives Inspirieren lassen.

Viel Spaß beim Entdecken seiner Bücher wünscht dir,
Deine Nele 🙂

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Foto von einem Kuckuck, aufgenommen in Australien (Quelle: David Clode on Unsplash.com)

K wie Kuckuck

K wie Kuckuck (von Gertraude Witschas)

 

Der Kuckuck lässt sich zwar nur selten sehen,
doch seinen Ruf, den kennt wohl jedermann.
Er ist ein sonderbarer Bursche,
hat eine Art, die man nur schwer verstehen kann.

Er legt sein Ei zu fremden Eiern
in ein ganz heimlich ausgesuchtes Nest.
Die meist viel kleineren Singvogeleltern
besorgen dann das Brüten und den Rest.

Der Kuckuck schlüpft zuerst und ist der Größte.
Er macht sich in der kleinen Wohnung breit.
Wirft nach und nach die andern aus dem Nestchen,
wird dann als einziger gefüttert – und gedeiht!

Wir finden diese Eigenart zwar grausam,
doch für den Kuckuck ist das ganz normal.
Mutter Natur hat es so eingerichtet,
da gibt es für ihn keine andre Wahl.

Er lernt auch seine Eltern niemals kennen,
wird dennoch gut gefüttert und betreut.
Wir alle mögen ihn doch trotzdem leiden,
schon deshalb, weil sein muntrer Ruf gefällt.

Und ebenso gefällt das hübsche Liedchen,
es ist bekannt bei Jung und Alt.
Wir alle hoffen, dass es dabei bleibt:
„Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“.

Hier findest du die komplette Übersicht der ABC-Tiergedichte für Kinder.

Geschnitzter Specht, der an einem Baumstamm sitzt und hämmert.

S wie Specht

S wie Specht (von Gertraude Witschas)

Wenn es im Garten klopft und hämmert,
dann ist er sicher wieder da,
der schwarz-rot-weiße Buntspecht.
Er ist ein Zimmermann im Federkleid, oh ja!

Manchmal ist’s schwierig, ihn zu finden,
wenn er sich hinterm Stamm versteckt,
doch durch sein kräftig lautes Pochen
wird er am Ende doch entdeckt.

Dann ist da noch sein großer Vetter,
den kriegt man selten zu Gesicht.
Warum sein schönes, grünes Federkleid
so rar geworden ist, das weiß ich nicht.

Sein langer, spitzer Schnabel wäre
oftmals auch für uns Kinder fein.
Man könnte damit manchen Kuchen
von mancher Leckerei so hübsch befrei’n.

Hier findest du die komplette Übersicht der ABC-Tiergedichte für Kinder.

Foto von einem Adler im Zoo von San Diego, USA

A wie Adler

A wie Adler (von Gertraude Witschas)

Als schöner und stolzer Vogel
ist uns der Adler bekannt.
Er ist der „König der Lüfte“,
wird auch allgemein so genannt.

Mit großer Flügelspannweite,
mit Tempo und Adlerblick,
mit kräftigen Fängen und Krallen
jagt er meist mit Erfolg und Geschick.

Ich glaub’, jeder unter uns allen,
der träumte schon einmal davon,
wie ein Adler fliegen zu können,
zu schweben, so wie ein Ballon.

Doch ich wäre ein putziger Adler,
das ginge ganz sicher nicht gut.
Denn schon für ne Turmbesteigung,
da brauche ich all meinen Mut.

Allerdings seine Adleraugen,
die wären schon manchmal toll,
z.B. beim Ostereiersuchen,
da hätt’ ich mein Körbchen schnell voll.

Hier findest du die komplette Übersicht der ABC-Tiergedichte für Kinder.

Cover vom deutschen Hörbuch „Gott. hilf dem Kind“ von Toni Morrison

Toni Morrison – Literaturnobelpreis von 1993

Wofür erhielt Toni Morrison den Nobelpreis?

Die US-amerikanische Schriftstellerin gehörte zu den bedeutendsten Vertretern der afroamerikanischen Literatur und gewann als erste afroamerikanische Frau den Literaturnobelpreis „für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz“.

Welches Werk habe ich gehört und warum?

Ich entschied mich für ihren Roman „Gott, hilf dem Kind“ im englischen Original „God help the child“. Das Buch erschien 2014 und wurde 2017 ins Deutsche übersetzt. Es war das einzig verfügbare Hörbuch auf Deutsch und die Beschreibung klang interessant. Eine recht helle Afroamerikanerin bringt ein tiefschwarzes Baby zur Welt, woraufhin sie der Kindesvater verlässt. Doch das Mädchen geht seinen Weg und setzt sich durch in einer Welt, die nach wie vor mit starken Vorurteilen besetzt ist.

Wie bewerte ich den Roman von Toni Morrison?

Die Geschichte faszinierte mich von Anfang an. Als Lula Ann zur Welt kommt, kann ihre Mutter sie nur mit Widerwillen anschauen. Sie selbst war so stolz darauf, einen hellen Teint zu haben und damit zumindest weniger Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe zu erleben. Der Vater von Lula Ann ist entsetzt und fest davon überzeugt, dass so ein dunkles Baby nicht von ihm sein kann und seine Frau ihn betrogen hat. Er verschwindet kurz nach der Geburt und ihre Mutter muss sie allein groß ziehen.

Lula Ann erlebt keine schöne Kindheit. Ihre Mutter zeigt ihr keine Liebe und ist nicht warmherzig, sodass sie sich sogar über die körperlichen Züchtigungen freut, weil ihre Mutter sie dann wenigstens mal anfasst. Das hat mich tief berührt und schockiert. Wie schlimm muss der Liebesentzug sein und das Bedürfnis nach Nähe, um so zu empfinden. Doch Lula Ann zerbricht nicht daran. Anstatt möglichst nicht aufzufallen und sich überall anzupassen, ändert sie ihren Namen in Bride, trägt schneeweiße Sachen, die ihre dunkle Hautfarbe besonders betonen und wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau.

Natürlich haben die Erziehung und die Erlebnisse in ihrer Kindheit bei Bride Spuren hinterlassen. Toni Morrison beschreibt es durch eine verzerrte Wahrnehmung ihrer Hauptfigur. Für eine Weile glaubt Bride, all ihre äußere Attraktivität zu verlieren, und nimmt ihren Körper völlig verändert war, bis hin zum Surrealen. Der Mann an ihrer Seite bleibt für eine Weile verschwunden, doch am Ende findet sie ihn und die beiden wieder zueinander.

Mir hat diese Art der Beschreibung gefallen, die mich vor den Kopf gestoßen hat und dazu zwang darüber nachzudenken, was mir die Autorin damit sagen will. Auch gibt es eine Passage, wo Bride sich einer Bekannten von früher stellt. Durch die Aussage von Bride in ihrer Kindheit, ging dieses Frau für Jahre ins Gefängnis und es scheint, als ob die Frau nie ein Verbrechen begangen hat. Da die Aussage von Bride, damals noch Lula Ann ihr das einzige Mal einen stolzen Blick ihrer Mutter eingebracht hat und sie Lula Ann sogar liebevoll in den Arm genommen hat, konnte ich das Mädchen verstehen. Als Erwachsene versucht sie ihre Falschaussage von früher und die damit verbundenen Jahre der anderen im Gefängnis mit Geld wieder gut zu machen, doch die andere Frau verprügelt sie und lässt all ihre Wut an Bride aus.

Insgesamt ein sehr aufwühlender Roman, der an vielen Stellen dazu führte, dass ich an Szenen meiner Zeit in Chicago denken musste. Denn auch dort konnte ich spüren, dass die Ressentiments noch lange nicht vorüber sind, was sich leider immer wieder in der jüngsten Vergangenheit durch Polizeigewalt gezeigt hat und in der „Black Lives Matter“ Kampagne mündete. Selbst wenn einzelne Männer und Frauen mit afroamerikanischem Hintergrund erfolgreich aufsteigen und Karriere machen, so gibt es immer noch eine viel zu große Menge an Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden und bereits aufgrund der Lebensumstände in die sie hineingeboren werden viel schlechtere Chancen haben, später ein unbeschwertes Leben zu führen, in dem nur ihre Taten und ihr Handeln zählt.

Wie ist das Werk gealtert?

Das Buch selbst ist noch nicht alt. Die Problematik der starken Diskriminierung wird jedoch immer offensichtlicher und verdrängt die bisher vermeintlich heile Welt der USA, wo alle Nationen, Kulturen und Ethnien nebeneinander leben und sich alle mögen. Dem ist leider nicht so, oder zumindest viel zu selten. Diskriminierung findet offen und versteckt statt. Es kann so banal sein, dass man für ein Stipendium ehrenamtlich arbeiten muss, was sich nur diejenigen leisten können, die nicht für ihr Studium arbeiten gehen müssen. Und so wird Armut weitergegeben von Generation zu Generation und die Unterschiede gefestigt.

Wenn du dich auf literarisch brillante Weise mit dem Thema Schwarz und Weiß auseinandersetzen willst, ist der Roma von Toni Morrison genau das richtige für Dich. Ich werde gewiss noch weitere Bücher von ihr im Original lesen. Schade, dass keine anderen Werke übersetzt sind, das würde sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Das eine spannende Hauptfigur ein schwieriges Thema wie Diskriminierung erlebbar macht und es sich lohnt all die verschiedenen Aspekte, die dazugehören zu zeigen und auszuschöpfen. Toni Morrison zeigt in ihrem Roman die Ablehnung der eigenen Mutter, des Vaters, den Kampf um Liebe und Anerkennung und lässt ihre Figur zum Schluss siegen und glücklich sein. Das macht Mut und gibt Kraft schwierige Wege selbst zu bestreiten oder anderen auf ihrem Weg eine helfende Hand zu reichen. Solche Bücher bleiben im Kopf und können positive Veränderungen im realen Leben bewirken. Das will ich auch versuchen.

Wir lesen uns bald wieder,
Nele

Projekt: Literaturnobelpreisträger