S wie Schwein
S wie Schwein (von Gertraude Witschas)
Ein Hausschwein und ne Wildschweinbache,
die trafen sich an einem Zaun.
Sie waren beide ganz verwundert,
das eine Rosarot, das andre Braun.
„Wer bist den du?“, fragte das Hausschwein.
„Du siehst ja recht zum Fürchten aus,
so struppig, und so lange Borsten,
sowas gibts nicht bei uns im Haus.“
Die Bache grunzte etwas wütend:
„Ich bin ein ganz normales wildes Schwein.
Ich renne nur nicht nackig durch die Gegend,
das ist mir viel zu kalt und auch nicht fein.“
„Ich hab doch einen Stall, der ist gemütlich,
da gibt es Stroh und es ist warm,
und dort bekomme ich auch Futter.
Mir geht es gut, ich bin nicht arm.“
„Mein Futter muss ich mir schon selber suchen,
das finde ich in Wald und Feld“,
grunzte die Bache überheblich.
„Doch dafür lebe ich, wo’s mir gefällt.“
„Mag sein, das ist vielleicht ganz lustig,
doch ich bleib lieber, wo ich bin,
bei Kühen, Schafen, Menschen.
Was andres kommt mir gar nicht in den Sinn.“
„Na dann, mach’s gut, ich muss jetzt weiter,
adieu, du rosarotes nacktes Schwein.
Vielleicht begegnen wir uns auch mal wieder.
Doch ich muss immer ganz vorsichtig sein.“
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