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Cover vom Hörbuch mit allen 200 Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

Brüder Grimm – Väter der weltberühmten Kinder- und Hausmärchen

Welche Altersgruppe sprechen die Brüder Grimm hauptsächlich an?

Die Märchen und Sagen der Brüder Grimm stellen eine große Ausnahme dar, da sie von ganz jung bis ganz alt gelesen werden. Viele Kinder lieben es, sich zu gruseln, und finden die teils rabiaten Geschichten bei Weitem nicht so grausam wie manch Erwachsener. Bereits für Kinder ab zwei Jahren gibt es ausgewählte Märchen mit besonders wenig Text und viel Bild. Je älter die Kinder werden, desto mehr Raum nimmt der Text ein. Natürlich gibt es auch besonders schöne Schmuckausgaben mit Illustrationen für Jugendliche und Erwachsene.

Und da die Märchen und Sagen so ein wichtiger Kulturschatz sind, dienen sie auch immer wieder Filmen, Hörspielen und anderen Medien als Inspirationsquelle und werden stetig neu interpretiert.

Eine derartige Bedeutung über alle Altersgruppen hinweg erreicht kaum ein anderes Kinderbuch.

Welche Ausrichtung haben die Brüder Grimm?

Jacob und Wilhelm Grimm waren Sprachwissenschaftler und Volkskundler. Sie sammelten deutsche Kinder- und Hausmärchen sowie und Sagen und Mythologien. Sie beschäftigten sich auch darüber hinaus mit der deutschen Sprache und begannen damit ein deutsches Wörterbuch zu erstellen.

Hier soll es aber vor allem um die Märchen und Sagen gehen. Angeregt durch Clemens Brentano und andere begannen die Gebrüder Grimm Volkslieder und zunehmen auch Märchen zu sammeln. Die Texte kamen größtenteils von gebildeten Frauen und wurden von den Brüdern Grimm oft überarbeitet, dem Biedermeier Stil angepasst, wozu es gehörte, dass böse Frauen zu Stiefmüttern wurden. Denn die Familie galt als besonders schützenswert.

Mit der Zeit ordneten die Brüder Grimm die Texte in Märchen, Sagen und Mythologien. Heutzutage sind Grimms Märchen wohl am bekanntesten und die Sagen stehen an zweiter Stelle. 200 Märchen haben sie insgesamt in den sechs Auflagen zusammengetragen. Bekannt bis heute sind vor allem ein paar wenige, wie der Froschkönig, Schneewittchen oder Hans im Glück.

Welche Bücher habe ich gelesen und warum?

Ich habe mir die folgenden Bücher durchgelesen:

Cover von drei verschiedenen Kinderbuch-Ausgaben von Märchen der Brüder Grimm

Cover von drei verschiedenen Kinderbuch-Ausgaben von Märchen der Brüder Grimm

Mit Grimms Märchen bin ich aufgewachsen. Meine Eltern hatten mehrere Märchenbücher, die zum Teil Autoren zugeordnet waren, wie den Gebrüdern Grimm, Hans Christian Andersen, Ludwig Bechstein oder Wilhelm Hauff. Wir besaßen aber auch buntgemischte Märchenbücher, mit nur Tiermärchen oder Märchen, die aus den vier Himmelsrichtungen kamen.

Ich erinnere mich noch genau an einen Scherenschnittfilm von „Der Wolf und die sieben Geißlein“ und eine Version von „Rotkäppchen“ mit farbigem Papier, das bewegt wurde. Ich hatte und habe bis heute eine große Vorliebe für Märchen mit Tieren. Aber natürlich mochte ich auch „Hänsel und Gretel“ und habe noch die Stimme vom Hörspiel auf Schallplatte zu „Vom Fischer und seiner Frau“ im Kopf.

Später habe ich die Märchen selber gelesen, abends im Bett, wenn ich krank war und im Bett bleiben musste oder heimlich unter der Bettdecke mit Taschenlampe.

„Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ gehören zu meinen Lieblingsmärchen. Von Letzterem gab es auch eine herrliche Verfilmung mit einem schaurigen Teufel. Wie gerne habe ich mich vor ihm gegruselt.

Die Sagen der Brüder Grimm habe ich nicht als gelesen aufgezählt, da ich weiß nicht, ob ich außer „Der Rattenfänger von Hameln“, den ich auch rezensiert habe, noch mehr kenne. Gesammelt haben sie insgesamt 579 deutsche Sagen, eine beeindruckende Menge.

Wie ist das Werk gealtert?

Die teils extreme Darstellung hat mich nicht gestört. Also das die Hexe verbrannt wird und dem bösen Wolf Wackersteine in den Bauch eingenäht werden. Da fand ich nichts dabei. Ich weiß, dass es heutzutage ein Kritikpunkt mancher Eltern ist und sie die Märchen als zu grausam empfinden. Ich glaube, das muss man von Kind zu Kind unterscheiden. Oft mögen Kinder das Extreme und sind einfach nur fasziniert, aber nicht verängstigt. Für andere Kinder ist es vielleicht zu viel und sie bekommen Albträume.

Das würde ich ganz nach Kind entscheiden und nicht der eigenen Meinung den Vorrang einräumen.

Für mich sind Märchen zum einen ein ganz großer Schatz. Meine persönliche Kritik liegt allerdings darin, dass sie alte Rollenbilder bestärken und sich für Mädchen nur wenige starke Identifikationsfiguren finden. Auch das bestimmte Tiere immer böse sind, wie der Wolf, finde ich nicht gut. Wenn man die Märchen jedoch als Basis für ein Gespräch mit seinem Kind nutzt und die Märchen in ihrer Aussage relativiert, können sie noch heute eine wunderbare Art der Unterhaltung darstellen. Und es gibt ja wirklich eine Bandbreite an Umsetzungen, mit liebevollen Illustrationen, lang oder kurz und in Ton oder auch Bild.

Da Märchen als allgemeines Kulturgut gelten und oft darauf Bezug genommen wird, nimmt man seinen Kindern auch ein Stück Bildung, wenn man sie komplett ausspart. Axel Scheffler lässt in seinen Illustrationen von „Riese Rick macht sich schick“ gleich mehrere Märchenfiguren auftreten, vom Froschkönig über den gestiefelten Kater bis zum Schweinchen dass gerade Ziegel für sein Steinhaus besorgt.

Was kann ich für mein Schreiben mitnehmen?

Märchen gehören in allen Kulturkreisen dazu. In Deutschland sind die Märchen der Brüder Grimm wohl am bekanntesten von allen Märchensammlungen. Darin tauchen bestimmte Erzählmuster auf, die Geschichtenerzähler seit Hunderten von Jahren nutzen und die sich bewährt haben. Ich kann ein Märchen, das mir gut gefällt, nehmen und die Personen, das Ziel und die Gegebenheiten austauschen. Wenn ich die Struktur beibehalte und mit neuem Leben fülle, kann daraus ein wunderbares neues Werk entstehen. Und in der neuen Geschichte kann ich moderne Rollenbilder nutzen oder Tierfiguren anders besetzen.

Manchmal kann ich ein Märchen aber auch einfach nur als eine Inspiration nutzen, um mich in eine Gruselstimmung zu bringen oder mich einfach zu entspannen.

Märchenhafte Grüße,
Nele

Hier geht es zur Übersicht der 100 besten Kinder- und Jugendbuchautoren.

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