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Cover vom Hörspiel "Siddhartha"

Hermann Hesse – Nobelpreisträger von 1946

Projekt: Literaturnobelpreisträger

Wofür erhielt der Autor den Nobelpreis?

Er wurde ihm „für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“ verliehen.

Welches Werk habe ich gehört und warum?

Ich habe mir „Siddhartha. Eine indische Dichtung“ als Hörspiel angehört. Die Produktion erfolgte im Auftrag von hr2 kultur und wurde vom Hörverlag aufgenommen. Ich entschied mich für dieses Werk, weil mich der Lebensweg des Brahmanen interessierte. In der engeren Wahl befanden sich außerdem „Narziß und Goldmund“ sowie „Der Steppenwolf“. Bestimmt werde ich mir diese beiden Werke später einmal anhören oder durchlesen.

Vor wenigen Jahren hatte ich mich bereits am „Das Glasperlenspiel“ als Buch versucht, scheiterte jedoch. Der Text war mir zu diesem Zeitpunkt zu anstrengend. Die langen verschachtelten Sätze verdarben mir das Interesse an der Geschichte.

Wie ist das Werk gealtert?

Nach meinem Verständnis geht es im Buch um die Sinnsuche. Und so ein Thema veraltet nie. Auch heute noch suchen wir nach dem Sinn des Lebens, wollen Erfüllung und Glückseligkeit erreichen. Es fällt uns schwer, Dinge hinzunehmen, anzunehmen und nicht zu bewerten. Deshalb fand ich den Lebensweg von Siddharta sehr interessant und faszinierend.

Als Hörspiel hat mir das Werk sehr gut gefallen. Es war viel einfacher aufzunehmen. Die langen Sätze störten mich nicht mehr. Ein Buch mit philosophischem Ansatz kann ruhig länger sein, damit der Leser genug Zeit zum Nachdenken hat und den Inhalt auf sich wirken lassen kann.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Ich finde es sehr spannend, wie es Hermann Hesse gelingt, mit einigen ausgewählten Szenen ein komplettes Leben zu beschreiben. Wie er es schafft, über wenige Einblicke ein klares Bild vom Gemütszustand seines Protagonisten zu vermitteln.

Hesse konzentriert sich auf einige Details. Er lässt ganz viel weg. Und doch reichen die ausgewählten Details völlig aus, um die Geschichte lebendig werden zu lassen und Gefühle zu erwecken.

Das ist eine ganz wichtige Lektion. Ein Autor muss nicht alles zeigen. Es geht vielmehr darum, die ausgewählten Details genau zu skizzieren, die beispielhaft für einen Gemütszustand, eine Entwicklung, etc. stehen. Und dafür wird jeder Autor vermutlich etwas anderes nehmen.

Ich vermute, dass junge Autoren erst nach und nach lernen, die richtige Menge an Details zu zeigen, um einen Ort, eine Figur und eine Handlung zu charakterisieren. Bis dahin wird es gewiss zwischen zu viel und zu wenig schwanken. Bestimmt werden oft zu viele und zu schwammige Details gezeigt werden.

 

Zitat von Hermann Hesse

Zitat im Ballon: Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen.

Zitat von Hermann Hesse übers Bereuen

Ein sehr weiser Satz. Das bereits hinter uns liegende Leben können wir nicht mehr ändern. Aus Tiefschlägen lernen wir, auf Höhepunkten genießen wir unsere erarbeiteten Erfolge.

Bereue ich, dass ich erst vor Kurzem mit dem intensiven Schreiben begonnen habe. Nein, warum auch? All das was ich vorher erlebt habe, die Menschen, die ich getroffen habe, sind Teil meiner Inspiration.

Nur wenige Vollzeitautoren können vom Schreiben leben und sich den Luxus weiter Reisen gönnen. Mein Brotjob ermöglicht mir das. Gemeinsam mit meinem Freund erkundeten wir schon viele schöne Orte dieser Erde. Wir bereisten die Westküste der USA, Kuba, Japan, Island und Namibia.

Durch meinen Job selbst lerne ich tolle Menschen kennen, denen ich als Autorin sonst vielleicht nie begegnet wäre. Sei es im Büro in Berlin oder auf meinen Dienstreisen nach Asien und innerhalb Europas. Stets bleibt ein bisschen Zeit in den Pausen beim Essen oder abends für Unterhaltungen über persönliche Dinge. So erhielt ich einen kleinen Einblick in teilweise komplett anderen Lebensentwürfe und Gesellschaften von China über Malaysia bis hin zu Japan und Korea. Also keine Reue.

Und dann fallen mir bei dem Zitat noch Menschen ein, die meinen Weg gekreuzt und mich verletzt haben. Das macht nie Spaß. Doch im Rückblick lehrten sie mich nicht nochmal auf diese Art von Mensch hineinzufallen. Solange das Gleichgewicht aus Höhen und Tiefen stimmt, ist es in Ordnung negatives zu erleben. Es ist wichtig aufzustehen, den Staub abzuklopfen, daraus zu lernen und dann weiter voranzuschreiten. Schließlich ist jeder Triumph umso kostbarer, je schwerer er zu erringen war.

#Zitatballons – Nr. 51: Schritte, die man getan hat, und Tode, die man gestorben ist, soll man nicht bereuen. (Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller, Dichter und Maler)

Überblick zu allen bisherigen Zitaten.

Hier findest du mein Projekt zu den Literaturnobelpreisträgern.