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Cover vom deutschen Hörbuch „Gott. hilf dem Kind“ von Toni Morrison

Toni Morrison – Literaturnobelpreis von 1993

Wofür erhielt Toni Morrison den Nobelpreis?

Die US-amerikanische Schriftstellerin gehörte zu den bedeutendsten Vertretern der afroamerikanischen Literatur und gewann als erste afroamerikanische Frau den Literaturnobelpreis „für ihre literarische Darstellung einer wichtigen Seite der US-amerikanischen Gesellschaft durch visionäre Kraft und poetische Prägnanz“.

Welches Werk habe ich gehört und warum?

Ich entschied mich für ihren Roman „Gott, hilf dem Kind“ im englischen Original „God help the child“. Das Buch erschien 2014 und wurde 2017 ins Deutsche übersetzt. Es war das einzig verfügbare Hörbuch auf Deutsch und die Beschreibung klang interessant. Eine recht helle Afroamerikanerin bringt ein tiefschwarzes Baby zur Welt, woraufhin sie der Kindesvater verlässt. Doch das Mädchen geht seinen Weg und setzt sich durch in einer Welt, die nach wie vor mit starken Vorurteilen besetzt ist.

Wie bewerte ich den Roman von Toni Morrison?

Die Geschichte faszinierte mich von Anfang an. Als Lula Ann zur Welt kommt, kann ihre Mutter sie nur mit Widerwillen anschauen. Sie selbst war so stolz darauf, einen hellen Teint zu haben und damit zumindest weniger Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe zu erleben. Der Vater von Lula Ann ist entsetzt und fest davon überzeugt, dass so ein dunkles Baby nicht von ihm sein kann und seine Frau ihn betrogen hat. Er verschwindet kurz nach der Geburt und ihre Mutter muss sie allein groß ziehen.

Lula Ann erlebt keine schöne Kindheit. Ihre Mutter zeigt ihr keine Liebe und ist nicht warmherzig, sodass sie sich sogar über die körperlichen Züchtigungen freut, weil ihre Mutter sie dann wenigstens mal anfasst. Das hat mich tief berührt und schockiert. Wie schlimm muss der Liebesentzug sein und das Bedürfnis nach Nähe, um so zu empfinden. Doch Lula Ann zerbricht nicht daran. Anstatt möglichst nicht aufzufallen und sich überall anzupassen, ändert sie ihren Namen in Bride, trägt schneeweiße Sachen, die ihre dunkle Hautfarbe besonders betonen und wird eine erfolgreiche Geschäftsfrau.

Natürlich haben die Erziehung und die Erlebnisse in ihrer Kindheit bei Bride Spuren hinterlassen. Toni Morrison beschreibt es durch eine verzerrte Wahrnehmung ihrer Hauptfigur. Für eine Weile glaubt Bride, all ihre äußere Attraktivität zu verlieren, und nimmt ihren Körper völlig verändert war, bis hin zum Surrealen. Der Mann an ihrer Seite bleibt für eine Weile verschwunden, doch am Ende findet sie ihn und die beiden wieder zueinander.

Mir hat diese Art der Beschreibung gefallen, die mich vor den Kopf gestoßen hat und dazu zwang darüber nachzudenken, was mir die Autorin damit sagen will. Auch gibt es eine Passage, wo Bride sich einer Bekannten von früher stellt. Durch die Aussage von Bride in ihrer Kindheit, ging dieses Frau für Jahre ins Gefängnis und es scheint, als ob die Frau nie ein Verbrechen begangen hat. Da die Aussage von Bride, damals noch Lula Ann ihr das einzige Mal einen stolzen Blick ihrer Mutter eingebracht hat und sie Lula Ann sogar liebevoll in den Arm genommen hat, konnte ich das Mädchen verstehen. Als Erwachsene versucht sie ihre Falschaussage von früher und die damit verbundenen Jahre der anderen im Gefängnis mit Geld wieder gut zu machen, doch die andere Frau verprügelt sie und lässt all ihre Wut an Bride aus.

Insgesamt ein sehr aufwühlender Roman, der an vielen Stellen dazu führte, dass ich an Szenen meiner Zeit in Chicago denken musste. Denn auch dort konnte ich spüren, dass die Ressentiments noch lange nicht vorüber sind, was sich leider immer wieder in der jüngsten Vergangenheit durch Polizeigewalt gezeigt hat und in der „Black Lives Matter“ Kampagne mündete. Selbst wenn einzelne Männer und Frauen mit afroamerikanischem Hintergrund erfolgreich aufsteigen und Karriere machen, so gibt es immer noch eine viel zu große Menge an Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe diskriminiert werden und bereits aufgrund der Lebensumstände in die sie hineingeboren werden viel schlechtere Chancen haben, später ein unbeschwertes Leben zu führen, in dem nur ihre Taten und ihr Handeln zählt.

Wie ist das Werk gealtert?

Das Buch selbst ist noch nicht alt. Die Problematik der starken Diskriminierung wird jedoch immer offensichtlicher und verdrängt die bisher vermeintlich heile Welt der USA, wo alle Nationen, Kulturen und Ethnien nebeneinander leben und sich alle mögen. Dem ist leider nicht so, oder zumindest viel zu selten. Diskriminierung findet offen und versteckt statt. Es kann so banal sein, dass man für ein Stipendium ehrenamtlich arbeiten muss, was sich nur diejenigen leisten können, die nicht für ihr Studium arbeiten gehen müssen. Und so wird Armut weitergegeben von Generation zu Generation und die Unterschiede gefestigt.

Wenn du dich auf literarisch brillante Weise mit dem Thema Schwarz und Weiß auseinandersetzen willst, ist der Roma von Toni Morrison genau das richtige für Dich. Ich werde gewiss noch weitere Bücher von ihr im Original lesen. Schade, dass keine anderen Werke übersetzt sind, das würde sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Das eine spannende Hauptfigur ein schwieriges Thema wie Diskriminierung erlebbar macht und es sich lohnt all die verschiedenen Aspekte, die dazugehören zu zeigen und auszuschöpfen. Toni Morrison zeigt in ihrem Roman die Ablehnung der eigenen Mutter, des Vaters, den Kampf um Liebe und Anerkennung und lässt ihre Figur zum Schluss siegen und glücklich sein. Das macht Mut und gibt Kraft schwierige Wege selbst zu bestreiten oder anderen auf ihrem Weg eine helfende Hand zu reichen. Solche Bücher bleiben im Kopf und können positive Veränderungen im realen Leben bewirken. Das will ich auch versuchen.

Wir lesen uns bald wieder,
Nele

Projekt: Literaturnobelpreisträger

Unboxing 24 – Kinderbücher

Heute zeige ich dir im YouTube Video „Unboxing 24 – Kinderbücher I Book Haul I Buch Neuzugänge Juli 2019“, welche Kinderbücher neu bei mir angekommen sind und demnächst besprochen werden. Diesmal sind die Bücher für Kinder und Jugendliche von sieben bis achtzehn Jahren. Ein Buch versucht, die Menstruation mittels Fun Facts und interessanter Gedanken weg von ihrem Image des unangenehmen und peinlichen zu bekommen. Das zweite Buch widmet sich der großartigen Wissenschaftlerin Marie Curie. Und das dritte Buch ist eine Liebeserklärung an Bäume auf unterhaltsamer Sachbuchebene für Jugendliche und Erwachsene.

Dieses und weitere Videos, kannst du dir auf meinem YouTube Kanal ansehen.

Die einzelnen Besprechungen folgen in den nächsten Tagen. Zur Buchseite mit Bestellmöglichkeit kommst du über den Verlagsnamen:

  1. Rot ist doch schön – ab 10 Jahren, von Bohem Press
  2. Marie Curie – Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten – ab 7 Jahren, vom Laurence King Verlag
  3. In 80 Bäumen um die Welt – ab 14 Jahren bis 99 Jahre, vom Laurence King Verlag

Viel Spaß mit dem Video!

Hier kannst du durch die bereits erfolgten Rezensionen zu Bilderbüchern, Kinderbüchern und Jugendbüchern stöbern.

Deine Nele 🙂



Cover vom Buch „Liebes Leben“ von Alice Munro.

Alice Munro – Literaturnobelpreis von 2013

Wofür erhielt Alice Munro den Nobelpreis?

Die kanadische Autorin erhielt den Literaturnobelpreis, weil sie eine „Virtuosin der zeitgenössischen Kurzgeschichte“ ist.

Welches Werk habe ich gelesen und warum?

Ich entschied mich für „Liebes Leben“ in der Schmuckausgabe vom S. Fischer Verlag. Ich mag die Schmuckausgaben und habe schon einige schöne Bücher davon. Außerdem war das Cover so einladend, dass ich mir dachte, etwas sehr Liebliches darin vorzufinden in Richtung „Liebesleben“. Nun ja, vielleicht hätte ich vorher besser ein bisschen mehr recherchieren sollen.

Wie bewerte ich das Werk von Alice Munro?

Alice Munro ist eine grandiose Schriftstellerin von Kurzgeschichten. Auf wenigen Seiten gelingt es ihr, den Extrakt komplexer Schicksale zu erzählen. Man gewinnt ein gutes Bild von den Lebensumständen und dem Innenleben der jeweiligen Figur. Allein thematisch hat es mir gar nicht gefallen. Die meisten Erzählungen im Buch endeten sehr negativ. Eine Geschichte deprimierte mich ganz besonders und wir wohl lange in meiner Erinnerung bleiben. Eine Frau mit zwei Töchtern betrügt ihren Mann und wird schwanger. Perspektivfigur ist die jüngere Tochter. Daraufhin trennt sie sich von ihrem Mann und zieht mit den Kindern zum Geliebten. Das bedeutet den Wechsel von einem Haus in einen Trailer. Das Kind wird geboren, ein Sohn, und das Leben ist etwas trostlos. Dann springt die ältere Tochter in der kalten Jahreszeit komplett angezogen mit dem Hund in eine Kiesgrube. Sie kann nicht schwimmen und ertrinkt. Die jüngere Tochter ist traumatisiert und auch als Erwachsene kann sie das Gefühl der Schuld nicht ganz abschütteln.

Eine dermaßen deprimierende Geschichte habe ich selten gelesen und davon gab es so einige in dem Buch. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder ein Buch von ihr in die Hand nehmen werde. Ja, sie beschreibt großartig und folgt perfekt der Regel „show, don’t tell“. Doch das reicht für mich nicht, um ein weiteres Buch mit tief deprimierenden Erzählungen zu ertragen. Ich mag Hoffnung und wenn ein Buch viel negatives beinhaltet, dann will ich als Ausgleich genügend positives haben. Für mich ist in dem Buch keine Balance gewesen, sondern ein schwerer Ausschlag hin zu den negativen Dingen im Leben. Da wird mir die beste Schreibe egal.

Wie ist das Werk gealtert?

Alice Munro platziert viele Geschichten im Kanada um und kurz nach dem Weltkrieg. Da sie 1931 geboren ist, hat sie prägende Jahre im Krieg und der Nachkriegszeit erlebt. Sie hat die Not und den Verzicht kennengelernt und bringt das zum Ausdruck. Insofern stellen ihre Bücher vermutlich einen wichtigen Beitrag dar, um die damaligen Lebensumstände festzuhalten, die ich so zum Glück nie erlebt habe. Und vermutlich haben ihre Bücher aus einer anderen Perspektive, als der meinen, eine ganz andere Wirkung. Meiner Einschätzung nach sind die Erzählungen gut gealtert. Meine Kritik richtet sich mehr an den emotionalen Zustand, den ich erreicht habe nach einer fertiggelesenen Geschichte. Ich benötige danach Aufmunterung.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Das man in relativ kurzen Texten durch ein hohes handwerkliches Geschick sehr umfassende Zustände darstellen kann. Das es einer guten Autorin möglich ist, sowohl das Innenleben als auch die äußeren Umstände ihrer Figur klar darzustellen. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mal Kurzgeschichten für Erwachsene schreiben werde. Und in Kinderbüchern gilt Happy End Pflicht. Erst im Jugendbuchbereich können Themenbücher offen enden, da dort ein glücklicher Ausgang manchmal unrealistisch wäre.

Bis bald,
Deine Nele

Projekt: Literaturnobelpreisträger

Zitat im Ballon: Der Schmerz kommt nicht von den anderen, er kommt aus uns und aus der Natur.

Zitat von Grazia Deledda über den Schmerz

Früher dachte ich immer, dass mir andere Schmerzen zufügen. Doch mittlerweile habe ich eine Ahnung davon, was Grazia Deledda meinen könnte. Wir entscheiden bis zu einem Grad, wer uns wichtig ist, uns etwas bedeutet und uns nahesteht. Nur diese Menschen können uns seelischen Schmerz zufügen.

Natürlich ist es in der Realität weitaus komplexer. Wie gut ist unser Selbstwertgefühl, sprich wie sehr kommt es aus uns selbst heraus oder wie stark sind wir auf Anerkennung von außen angewiesen.

Ich glaube, das wird in unserer Kindheit festgelegt und hängt von den wichtigen Bezugspersonen, meist den Eltern ab. Wenn sie uns darin gestärkt und bestärkt haben gute und wertvolle Menschen zu sein, dann können wir viel sicherer durchs Leben gehen. Wir stellen uns dann nicht ständig selbst in Frage.

Ansonsten gleichen wir einem Boot auf hoher See, das von den Meinungen anderer schnell zum Schaukeln oder gar Kentern gebracht werden kann.

Die gute Nachricht dabei ist, dass die Lösung in uns selbst liegt und wir sie jederzeit in Angriff nehmen können.

Ich denke, dass Frau Deledda beim Schmerz aus der Natur den körperlichen meint. Wenn wir auf einen Seeigel treten, uns beim missglückten Klettern den Arm brechen oder einen Zahn ausschlagen. Solche Schmerzen können wir nicht kontrollieren. Wir haben nur die Chance ihre Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, indem wir uns achtsamer verhalten.

#Zitatballons – Nr. 54: Der Schmerz kommt nicht von den anderen, er kommt aus uns und aus der Natur. (Grazia Deledda, italienische Schriftstellerin)

Übersicht zu allen bisherigen Zitaten.

Hier geht es zum Projekt der Literaturnobelpreisträger.

Cover vom Hörbuch "Die gute Erde"

Pearl S. Buck – Nobelpreisträgerin von 1938

Projekt: Literaturnobelpreisträger

Wofür erhielt die Autorin den Nobelpreis?

Er wurde ihr „für ihre reichen und echten epischen Schilderungen aus dem chinesischen Bauernleben und für ihre biographischen Meisterwerke“ verliehen.

Welches Werk habe ich gehört und warum?

Gesprochen wird das Hörbuch von Ulrich Noethen.

Mich interessierte die Lebensgeschichte des Wang Lung. Sie beginnt kurz vor seiner Hochzeit und endet mit seinem Tod. Erst jetzt beim Schreiben des Artikels fällt mir auf, dass ‚Die gute Erde‘ der erste Teil einer Triologie ist und danach noch zwei weitere Bücher folgen.

Bestimmt lese ich sie später einmal. Denn mich interessiert, ob es im Stil der Buddenbrooks weitergeht.

Wie ist das Werk gealtert?

Sehr gut. Der Roman spielt im China vor der Kulturrevolution. Er ist komplett aus chinesischer Sicht geschrieben und bot mir den Blick in eine völlig fremde Welt. Hauptfigur Wang Lung ist zunächst ein armer Bauer, der eine Sklavin heiratet. Beide arbeiten hart und so gelingt der soziale Aufstieg hin zum Patriachen. Dadurch verändert sich sein Verhalten allen anderen Menschen gegenüber. Er nimmt Wesenszüge an, die er einst verabscheute und behandelt seine treue Frau mit abnehmender Wertschätzung.

Ich fand es spannend, die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau der damaligen Zeit kennenzulernen. Frau Buck zeigt die Figuren gefangen in den herrschenden Normen.

Es ist grausam, zu erfahren, wie Frauen behandelt wurden. Egal, ob sie als Sklavin lebten, Ehefrau waren oder Konkubine. Ich bekam richtig schlechte Laune und geriet in eine leicht depressive Stimmung, weil ich so sehr mit O-Lan mitfühlte, der viel Ungerechtigkeit widerfährt.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Pearl S. Buck schafft ein Stimmungsbild der damaligen Zeit. Durch ausgewählte Szenen und Dialoge werden Rangordnungen klarer. So arbeitet O-Lan bis zu den ersten Wehen mit auf dem Feld. Dann gebärt sie ohne fremde Hilfe das Kind im Haus. Schon am nächsten Tag hilft sie ihrem Mann wieder auf dem Feld.

Später als alte Frau kümmert sie sich um Haus und Essen, obwohl sie schwer erkrankt ist. Ihr Bauch wird immer praller, wie bei einer Hochschwangeren. Was sie genau hat, wird nicht beschrieben. Dafür kommt klar heraus, dass sie über keinerlei Selbstwertgefühl verfügt und scheinbar meint, keine Schonung zu verdienen.

Der Autorin wurde vorgeworfen auf weitere Missstände, wie gebundene Füße, nicht näher einzugehen. Das empfinde ich anders. Sie legte ihren Fokus auf die Entwicklung der Hauptfigur und zeigt seine Beziehungen, sowie die Gesellschaft.

Mir gefällt dieser Fokus auf einzelne Aspekte. Ich wurde nicht von der Komplexität gestört, zumal bereits genug fremdartig war. Die Geschichte löste eine Reihe negativer Gefühle in mir aus. Dennoch faszinierte es mich.

Man merkt Frau Buck ihren tiefen Einblick in die chinesische Gesellschaft an. Sie versteht die Menschen und kann deshalb ein gutes Gesamtbild präsentieren. Autoren sollten aufmerksam beobachten und zuhören. Letzteres muss ich mehr üben. Denn nur so kann ich glaubhafte Figuren erschaffen. Außerdem nehme ich für mich mit, dass bewusstes Weglassen manchmal ebenso zu einem guten Buch führen kann, wie eine komplexe Darstellung.

Zitat von Pearl S. Buck

Zitat im Ballon: Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben.

Zitat von Pearl S. Buck über Liebe

Liebe ist etwas, dass man lernen muss. Ein Kind kommt auf die Welt und braucht die Liebe seiner Eltern. Es weiß noch nicht, was Liebe ist.

Aber nur, wenn es auf gesunde Art Liebe kennenlernt, frei von Bedingungen und Ansprüchen, kann es später diese Liebe zurückgeben.

Je mehr ein Kind lernt, dass Liebe an Leistungen, Schönheit oder Geld geknüpft ist, desto mehr wird seine Seele darunter leiden.

Ein gesundes Selbstwertgefühl ist wichtig. Denn nur wer sich selbst liebt und mit all seinen Fehlern und Stärken annimmt, der kann Liebe geben.

Ich glaube fest daran, dass sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt und wir stark davon profitieren, dass der letzte Krieg in Westeuropa lange her ist.

Denn wo es ums nackte Überleben geht, da ist wenig Raum für Liebe. Und somit hoffe ich, dass es immer mehr Kinder gibt, die geliebt werden und zu liebenden Erwachsenen werden.

#Zitatballons – Nr. 46: Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben. (Pearl Sydenstricker Buck, US-amerikanische Schriftstellerin)

Da Frau Buck den Nobelpreis für Literatur erhalten hat, wird sie im Rahmen meines Projekts auftauchen.

Zitat im Ballon: Träume dir dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität.

Zitat von Marie Curie wie Träume wahr werden

Ein wunderbares Zitat, dem ich nur beipflichten kann. Veränderungen brauchen viel Energie. Ich schreibe derzeit abends und an den Wochenenden und manchmal im Urlaub. Ich nehme mir die Zeit und motiviere mich durch meinen Traum, eines Tages vom Schreiben zu leben. Denn wenn ich daran denke, wie mein Leben dann wäre, bin ich energiegeladen. Mein Ziel gibt mir die Kraft für den Weg. Und falls es nie gelingen sollte, dann macht der Weg dennoch verdammt viel Spaß! 🙂

#Zitatballons – Nr. 41: Träume dir dein Leben schön und mach aus diesen Träumen eine Realität. (Marie Curie, polnisch-französische Physikerin und Chemikerin)

Wenn du mehr über Marie Curie lesen willst, empfehle ich folgende Bücher:

 

* Dieser Text enthält Affiliatelinks. Das bedeutet, dass ich eine kleine Vergütung bekomme, wenn du das von mir empfohlene Produkt über den Link erwirbst. Für dich ändert sich dadurch nichts am Kaufpreis. Und mir hilft es dabei, die Kosten für den Blog zu tragen und neue Beiträge zu schreiben.

Blaue Halle im Stadshus, wo der Nobelpreis verliehen wird.

Nobelpreisträger für Literatur

Statistik
117

Nobelpreisträger

18

gelesene Bücher

14

gelesene Autoren

Seit vielen Jahren schwirrt in meinem Kopf die Idee herum, mindestens ein Buch von jedem Autor zu lesen, der den Nobelpreis für Literatur gewonnen hat. Jetzt beginne ich dieses Projekt.

Bisher habe ich nur wenige der 114 Autoren gelesen. Was mich beim Durchschauen der Liste überraschte. Um es mir einfacher zu machen, zählen Hörbücher und Hörspiele ebenfalls. Mir geht es vor allem darum, von jedem dieser Autoren etwas für mein eigenes Schreiben zu lernen.

Im Moment konzentriere ich mich auf Kinderbücher, wofür brauche ich dann die Hochliteratur, magst Du vielleicht denken. Ganz einfach, jemand der gut schreiben will, muss viel schreiben und viel lesen. Und der Nobelpreis für Literatur gilt als höchste Auszeichnung. Somit kann mich das Projekt nur besser machen.

In meinem Kopf schwirren so viele Ideen umher, ich interessiere mich für die Genres – Kinder- & Jugendbücher, Krimis & Thriller, Romane & Erzählungen, Science-Fiction, Fantasy und Reiseberichte. Über die Preisträger verteilt, gibt es gewiss ein breites Feld an Genres, Stilen und Besonderheiten. Und ich bin sehr gespannt, wie die Bücher gealtert sind.

Für eine ausgeglichene Mischung werde ich versuchen immer einen Autor pro Jahrzehnt zu wählen. So komme ich vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Jetzt. Danach beginnt das Spiel von vorn. Jeder Autor wird einen eigenen Blogeintrag erhalten, der mit der Liste verknüpft wird.

Für das Projekt setze ich mir keinen starren Zeitrahmen. Es geht mir nicht um Geschwindigkeit. Ich will möglichst viel dabei lernen, mir bei Interesse den Lebenslauf anschauen. Und nebenbei möchte ich natürlich weiter aktuelle Bücher und Kinderbücher lesen.

Das ausgewählte Werk muss nicht zwingend das bekannteste Buch vom jeweiligen Autor sein. Ich werde mein Bauchgefühl mit entscheiden lassen. Oft wurde der Preis ohnehin für eine Periode oder einen Stil mehrerer Bücher verliehen.

Ich bin sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickelt und wie schnell ich vorankomme. Seht es mir bitte nach, wenn das Lesen und Hören eine Weile dauert.

Das Coverbild zeigt übrigens den Blauen Saal im Stadshus von Stockholm. Dort findet jedes Jahr das feierliche Essen anlässlich der Nobelpreisverleihung statt.

Und hier kommt die Liste:

1901-1910

  • 1901 Sully Prudhomme (1839–1907)
  • 1902 Theodor Mommsen (1817–1903)
  • 1903 Bjørnstjerne Bjørnson (1832–1910)
  • 1904 Frédéric Mistral (1830–1914)
  • 1904 José Echegaray (1832–1916)
  • 1905 Henryk Sienkiewicz (1846–1916)
  • 1906 Giosuè Carducci (1835–1907)
  • 1907 Rudyard Kipling (1865–1936)
  • 1908 Rudolf Eucken (1846–1926)
  • 1909 Selma Lagerlöf (1858–1940)
  • 1910 Paul Heyse (1830–1914)

1911–1920

  • 1911 Maurice Maeterlinck (1862–1949)
  • 1912 Gerhart Hauptmann (1862–1946)
  • 1913 Rabindranath Tagore (1861–1941)
  • 1914 nicht verliehen
  • 1915 Romain Rolland (1866–1944)
  • 1916 Verner von Heidenstam (1859–1940)
  • 1917 Karl Gjellerup (1857–1919)
  • 1917 Henrik Pontoppidan (1857–1943)
  • 1918 nicht verliehen
  • 1919 Carl Spitteler (1845–1924) (verliehen 1920)
  • 1920 Knut Hamsun (1859–1952)

1921–1930

  • 1921 Anatole France (1844–1924)
  • 1922 Jacinto Benavente (1866–1954)
  • 1923 William Butler Yeats (1865–1939)
  • 1924 Władysław Reymont (1867–1925)
  • 1925 George Bernard Shaw (1856–1950) (verliehen 1926)
  • 1926 Grazia Deledda (1871–1936) (verliehen 1927)
  • 1927 Henri Bergson (1859–1941) (verliehen 1928)
  • 1928 Sigrid Undset (1882–1949)
  • 1929 Thomas Mann (1875–1955)
  • 1930 Sinclair Lewis (1885–1951)

1931–1940

  • 1931 Erik Axel Karlfeldt (1864–1931)
  • 1932 John Galsworthy (1867–1933)
  • 1933 Iwan Bunin (1870–1953)
  • 1934 Luigi Pirandello (1867–1936)
  • 1935 nicht verliehen
  • 1936 Eugene O’Neill (1888–1953) (verliehen 1937)
  • 1937 Roger Martin du Gard (1881–1958)
  • 1938 Pearl S. Buck (1892–1973)
  • 1939 Frans Eemil Sillanpää (1888–1964)
  • 1940 nicht verliehen

1941–1950

  • 1941-1943 nicht verliehen
  • 1944 Johannes Vilhelm Jensen (1873–1950)
  • 1945 Gabriela Mistral (1889–1957)
  • 1946 Hermann Hesse (1877–1962)
  • 1947 André Gide (1869–1951)
  • 1948 Thomas Stearns Eliot (1888–1965)
  • 1949 William Faulkner (1897–1962) (verliehen 1950)
  • 1950 Bertrand Russell (1872–1970)

1951–1960

1961–1970

  • 1961 Ivo Andrić (1892–1975)
  • 1962 John Steinbeck (1902–1968)
  • 1963 Giorgos Seferis (1900–1971)
  • 1964 Jean-Paul Sartre (1905–1980) (nicht angenommen)
  • 1965 Michail Scholochow (1905–1984)
  • 1966 Samuel Agnon (1888–1970)
  • 1966 Nelly Sachs (1891–1970)
  • 1967 Miguel Ángel Asturias (1899–1974)
  • 1968 Yasunari Kawabata (1899–1972)
  • 1969 Samuel Beckett (1906–1989)
  • 1970 Alexander Solschenizyn (1918–2008)

1971–1980

  • 1971 Pablo Neruda (1904–1973)
  • 1972 Heinrich Böll (1917–1985)
  • 1973 Patrick White (1912–1990)
  • 1974 Eyvind Johnson (1900–1976)
  • 1974 Harry Martinson (1904–1978)
  • 1975 Eugenio Montale (1896–1981)
  • 1976 Saul Bellow (1915–2005)
  • 1977 Vicente Aleixandre (1898–1984)
  • 1978 Isaac Bashevis Singer (1902–1991)
  • 1979 Odysseas Elytis (1911–1996)
  • 1980 Czesław Miłosz (1911–2004)

1981–1990

  • 1981 Elias Canetti (1905–1994)
  • 1982 Gabriel García Márquez (1927–2014)
  • 1983 William Golding (1911–1993)
  • 1984 Jaroslav Seifert (1901–1986)
  • 1985 Claude Simon (1913–2005)
  • 1986 Wole Soyinka (* 1934)
  • 1987 Joseph Brodsky (1940–1996)
  • 1988 Nagib Mahfuz (1911–2006)
  • 1989 Camilo José Cela (1916–2002)
  • 1990 Octavio Paz (1914–1998)

1991–2000

  • 1991 Nadine Gordimer (1923–2014)
  • 1992 Derek Walcott (1930–2017)
  • 1993 Toni Morrison (* 1931)
  • 1994 Kenzaburô Ôe (* 1935)
  • 1995 Seamus Heaney (1939–2013)
  • 1996 Wisława Szymborska (1923–2012)
  • 1997 Dario Fo (1926–2016)
  • 1998 José Saramago (1922–2010)
  • 1999 Günter Grass (1927–2015)
  • 2000 Gao Xingjian (* 1940)

2001–2010

  • 2001 V. S. Naipaul (* 1932)
  • 2002 Imre Kertész (1929–2016)
  • 2003 J. M. Coetzee (* 1940)
  • 2004 Elfriede Jelinek (* 1946)
  • 2005 Harold Pinter (1930–2008)
  • 2006 Orhan Pamuk (* 1952)
  • 2007 Doris Lessing (1919–2013)
  • 2008 Jean-Marie Gustave Le Clézio (* 1940)
  • 2009 Herta Müller (* 1953)
  • 2010 Mario Vargas Llosa (* 1936)

2011–2020

  • 2011 Tomas Tranströmer (1931–2015)
  • 2012 Mo Yan (* 1955)
  • 2013 Alice Munro (* 1931)
  • 2014 Patrick Modiano (* 1945)
  • 2015 Swetlana Alexijewitsch (* 1948)
  • 2016 Bob Dylan (* 1941)
  • 2017 Kazuo Ishiguro (* 1954)
  • 2018 Olga Tokarczuk (* 1962)
  • 2019 Peter Handke (* 1942)
  • 2020 Louise Glück (* 1943)

Über die Zeit werde ich die Liste weiter fortführen.

Vielleicht interessiert dich auch mein Projekt der Kinderbuchautoren.

Zitat im Ballon: Der beste Lügner ist der, der nichts von sich wissen will, damit er alles sagen kann.

Zitat von Elfriede Jelinek über Lügen

Mich fasziniert dieses Zitat, weil ich in meinem Leben auch schon manchen Lügnern begegnet bin. Ein Mensch, der sich nicht mit sich selbst auseinandersetzt und sich quasi als Kunstobjekt immer wieder neu erschafft, kann gewiss meisterhaft lügen und fühlt sich gut dabei. Nun denn, ich bleibe solchen Menschen lieber fern und durch Übung erkenne ich sie heute schneller. 😉

#Zitatballons – Nr. 39: Der beste Lügner ist der, der nichts von sich wissen will, damit er alles sagen kann. (Elfriede Jelinek, österreichische Schriftstellerin)

Zitat im Ballon: Leben ist Gold und kornsüß, Haß kurz, Liebe grenzenlos.

Zitat von Gabriela Mistral zum Leben

Ich empfinde dieses Zitat als eine herrlich poetische Zusammenfassung für mehr Liebe im Leben. Die negativen Gefühle sollen keinen großen Platz einnehmen. Dafür kann es von der Liebe nie genug geben, sei es diejenige zu Mensch, Tier und Natur oder zu den anderen schönen Dingen des Lebens. Für mich gehören dazu Reisen, Lesen, Schreiben, Fotografieren, Träumen, Tanzen, Lachen und noch vieles mehr.

#Zitatballons – Nr. 35: Leben ist Gold und kornsüß, Haß kurz, Liebe grenzenlos. (Gabriela Mistral, chilenische Dichterin und Diplomatin)