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Buchcover vom Kinderbuch: Abenteuer Küste – Ein Seehund erzählt

Buchtipp: Abenteuer Küste – Ein Seehund erzählt

Seehund Rolli kommt auf einer Sandbank in der Nordsee zur Welt. Wenige Stunden nach seiner Geburt muss er bereits im kalten Wasser schwimmen. Anfangs trinkt er nur die süße Milch seiner Mutter. Später lernt, wie man Garnelen und Fische fängt.

Er erkundet die Unterwasserwelt mit all ihren Tieren und Pflanzen und ist bald ganz auf sich allein gestellt. Denn alle Seehundmütter verlassen ihre Jungen, wenn sie vier bis sechs Wochen alt sind. Von da an unternimmt Rolli viele Reisen allein. Er lernt sich vor Gefahren, wie Fischernetzen und Schiffen in Acht zu nehmen. Bis ins Süßwasser wagt er sich vor und erlebt seinen ersten Winter.

Die Abenteuer von Rolli, dem Seehund, vermitteln Kindern spielerisch Wissen über Robben und ihren Lebensraum. Die Illustrationen sind sehr detailgetreu und realitätsnah. Ein wunderbares Buch für Kinder, die vom Meer und seinen Bewohnern fasziniert sind.

Titel: Abenteuer Küste – Ein Seehund erzählt
Autorin: Barbara Veit
Illustratorin: Ute Martens
Verlag: Annette Betz ein Imprint von Ueberreuter Verlag
Format: Gebunden, 32 Seiten
Alter: ab 4 Jahre
ISBN: 978-3219117462
Preis: 12,95 €

Alle Buchtipps im Überblick.

 

Buchcover vom Kinderbuch: Herr Schrecklich

Buchtipp: Herr Schrecklich

Vor Herrn Schrecklich, dem schwarzen Wolf, haben alle anderen Wölfe Angst – der Briefträger, der Doktor und sogar die Polizei. Selbst seine Frau, eine zarte Wölfin und die vier Kinder fürchten sich vor ihm. Doch eines Tages setzen seine Tochter und die drei Söhne einen mutigen Plan um. Während Herr Schrecklich seinen Mittagsschlaf hält, nähern sie sich ihm auf Pfotenspitzen …

Das Cover vom Bilderbuch mag im ersten Moment abschrecken, der Inhalt ist umso wertvoller. Kinder werden in ihrem Leben autoritären Menschen begegnen und meist verängstigt sein. Doch hinter einer solchen Autorität stecken manchmal einfach nur Angst und Unsicherheit. Gut, wenn man das bereits in frühen Jahren lernt. Deshalb ist dieses Buch besonders empfehlenswert, auch wenn es nur noch gebraucht erhältlich ist.

Titel: Herr Schrecklich
Autor & Illustrator: Alain Serres
Verlag: aracari verlag
Format: Gebunden, 36 Seiten
Alter: ab 5 Jahre
ISBN: 978-3905945041
Preis: gebraucht erhältlich

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Zitat im Ballon: Der Schmerz kommt nicht von den anderen, er kommt aus uns und aus der Natur.

Zitat von Grazia Deledda über den Schmerz

Früher dachte ich immer, dass mir andere Schmerzen zufügen. Doch mittlerweile habe ich eine Ahnung davon, was Grazia Deledda meinen könnte. Wir entscheiden bis zu einem Grad, wer uns wichtig ist, uns etwas bedeutet und uns nahesteht. Nur diese Menschen können uns seelischen Schmerz zufügen.

Natürlich ist es in der Realität weitaus komplexer. Wie gut ist unser Selbstwertgefühl, sprich wie sehr kommt es aus uns selbst heraus oder wie stark sind wir auf Anerkennung von außen angewiesen.

Ich glaube, das wird in unserer Kindheit festgelegt und hängt von den wichtigen Bezugspersonen, meist den Eltern ab. Wenn sie uns darin gestärkt und bestärkt haben gute und wertvolle Menschen zu sein, dann können wir viel sicherer durchs Leben gehen. Wir stellen uns dann nicht ständig selbst in Frage.

Ansonsten gleichen wir einem Boot auf hoher See, das von den Meinungen anderer schnell zum Schaukeln oder gar Kentern gebracht werden kann.

Die gute Nachricht dabei ist, dass die Lösung in uns selbst liegt und wir sie jederzeit in Angriff nehmen können.

Ich denke, dass Frau Deledda beim Schmerz aus der Natur den körperlichen meint. Wenn wir auf einen Seeigel treten, uns beim missglückten Klettern den Arm brechen oder einen Zahn ausschlagen. Solche Schmerzen können wir nicht kontrollieren. Wir haben nur die Chance ihre Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, indem wir uns achtsamer verhalten.

#Zitatballons – Nr. 54: Der Schmerz kommt nicht von den anderen, er kommt aus uns und aus der Natur. (Grazia Deledda, italienische Schriftstellerin)

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Hier geht es zum Projekt der Literaturnobelpreisträger.

Buchcover vom Bilderbuch: Roberta, die Prinzessin in der Krone

Buchtipp: Roberta, die Prinzessin in der Krone

Prinzessin Roberta wohnt in ihrer Krone und zählt den ganzen Tag Zacken. Es müssen Tausende sein. Da kommt Mister Bo, der Hund, vorbei. Er zeigt ihr, dass sie die ganze Zeit im Kreise läuft und ihre Krone nur zwölf Zacken hat. Daraufhin wird Roberta mächtig böse und jagt Herr Bo aus der Krone.

Doch nun ist ihr Interesse an der Welt außerhalb der Krone und den Menschen erwacht. Sie klettert über den Kronenrand und geht mit Mister Bo auf Entdeckungsreise …

Ein modernes Märchen über Eigensicht und Fremdsicht, die Kindern ganz beiläufig vermittelt, dass die Wahrnehmung meist vom Standpunkt abhängt. Herrliche Illustrationen mit schönen Details schmücken das Buch.

Titel: Roberta, die Prinzessin in der Krone
Autorin & Illustratorin: Verena Pavoni
Verlag: Atlantis
Format: Gebunden, 32 Seiten
Alter: ab 5 Jahre
ISBN: 978-3715207339
Preis: 14,95 €

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Cover vom Hörspiel "Siddhartha"

Hermann Hesse – Nobelpreisträger von 1946

Projekt: Literaturnobelpreisträger

Wofür erhielt der Autor den Nobelpreis?

Er wurde ihm „für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt“ verliehen.

Welches Werk habe ich gehört und warum?

Ich habe mir „Siddhartha. Eine indische Dichtung“ als Hörspiel angehört. Die Produktion erfolgte im Auftrag von hr2 kultur und wurde vom Hörverlag aufgenommen. Ich entschied mich für dieses Werk, weil mich der Lebensweg des Brahmanen interessierte. In der engeren Wahl befanden sich außerdem „Narziß und Goldmund“ sowie „Der Steppenwolf“. Bestimmt werde ich mir diese beiden Werke später einmal anhören oder durchlesen.

Vor wenigen Jahren hatte ich mich bereits am „Das Glasperlenspiel“ als Buch versucht, scheiterte jedoch. Der Text war mir zu diesem Zeitpunkt zu anstrengend. Die langen verschachtelten Sätze verdarben mir das Interesse an der Geschichte.

Wie ist das Werk gealtert?

Nach meinem Verständnis geht es im Buch um die Sinnsuche. Und so ein Thema veraltet nie. Auch heute noch suchen wir nach dem Sinn des Lebens, wollen Erfüllung und Glückseligkeit erreichen. Es fällt uns schwer, Dinge hinzunehmen, anzunehmen und nicht zu bewerten. Deshalb fand ich den Lebensweg von Siddharta sehr interessant und faszinierend.

Als Hörspiel hat mir das Werk sehr gut gefallen. Es war viel einfacher aufzunehmen. Die langen Sätze störten mich nicht mehr. Ein Buch mit philosophischem Ansatz kann ruhig länger sein, damit der Leser genug Zeit zum Nachdenken hat und den Inhalt auf sich wirken lassen kann.

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Ich finde es sehr spannend, wie es Hermann Hesse gelingt, mit einigen ausgewählten Szenen ein komplettes Leben zu beschreiben. Wie er es schafft, über wenige Einblicke ein klares Bild vom Gemütszustand seines Protagonisten zu vermitteln.

Hesse konzentriert sich auf einige Details. Er lässt ganz viel weg. Und doch reichen die ausgewählten Details völlig aus, um die Geschichte lebendig werden zu lassen und Gefühle zu erwecken.

Das ist eine ganz wichtige Lektion. Ein Autor muss nicht alles zeigen. Es geht vielmehr darum, die ausgewählten Details genau zu skizzieren, die beispielhaft für einen Gemütszustand, eine Entwicklung, etc. stehen. Und dafür wird jeder Autor vermutlich etwas anderes nehmen.

Ich vermute, dass junge Autoren erst nach und nach lernen, die richtige Menge an Details zu zeigen, um einen Ort, eine Figur und eine Handlung zu charakterisieren. Bis dahin wird es gewiss zwischen zu viel und zu wenig schwanken. Bestimmt werden oft zu viele und zu schwammige Details gezeigt werden.

 

Zitat von Hermann Hesse

Zitat im Ballon: Je weniger du brauchst, desto mehr hast du.

Zitat von Janosch über Besitz

Diese scheinbar paradoxe Aussage, ist so wahr. Wir haben es nur vergessen, denn wir leben im Überfluss und die Werbung vermittelt uns ständig neue Bedürfnisse, die gestillt werden müssen.

Dabei brauchen wir eigentlich nur ein Dach überm Kopf, etwas zu essen und Liebe. Ich weiß, das ist jetzt sehr verknappt. Aber ihr versteht sicherlich meinen Ansatz.

Wir brauchen nicht das neueste Handy, die angesagte Jeans oder das hippe Wasser, das für uns eine weite Reise zurückgelegt hat.

Wenn wir uns bewusst machen, wie wenig wir wirklich brauchen, gewinnen wir plötzlich viele Freiheiten zurück. Das reicht von mehr Zeit über mehr Platz bis hin zu mehr finanziellem Spielraum.

Würden wir nur ein einziges gutes Buch besitzen, wäre dieses eine Buch für uns mehr wert, als eine ganze Bibliothek. Ich weiß, bei Büchern hört das Sparen auf. 😉

Keine Angst, ich will selber nicht als Einsiedlerin in der Höhle leben. Dennoch bemühe ich mich um einen bewussteren Konsum.

Ich koche mit guten Zutaten von der Biokiste oder vom Markt. Ich kaufe lieber seltener die hochwertigen Produkte, die lange halten. Und wir besitzen kein Auto, sondern mieten es, wenn wir mal eins brauchen.

Auf unserer Kubareise trafen wir viele Menschen, die wenig besitzen. Dafür hatten diese Menschen reichlich Zeit. Zeit um sich mit ihren Freunden zu unterhalten, um zu tanzen, zu lachen und fröhlich zu sein. Dort schien keiner vom Stress geplagt zu sein, wie bei uns.

Einen Mittelweg zwischen beiden Ausprägungen fände ich schön!

#Zitatballons – Nr. 53: (Horst Eckert alias Janosch, deutscher Illustrator, Kinderbuchautor und Schriftsteller)

Übersicht zu allen bisherigen Zitaten.

Link zum Projekt der Kinder- und Jugendbuchautoren.

Buchcover vom Bilderbuch: Ein Apfel für alle

Buchtipp: Ein Apfel für alle

Im kalten Winterwald läuft ein hungriger Hase und sucht nach Futter. Doch kein Grashalm ragt aus der Schneedecke empor. Endlich entdeckt er einen leuchtend roten Apfel einsam am Baum hängen.

Voller Freude springt und rennt er darauf zu. Aber der Apfel hängt viel zu hoch. Allein wird er ihn nie erreichen. Zum Glück leben noch andere Tiere im Wald. Können ihm Maus, Fuchs und Bär vielleicht helfen?

Dieses Bilderbuch zeichnet sich durch stimmungsvolle Illustrationen aus, die in natürlichen Farben gehalten sind. Es vermittelt Kindern, wie viel mehr man gemeinsam erreichen kann. Denn Freunde sind wunderbar.

Titel: Ein Apfel für alle
Autor & Illustrator: Feridun Oral
Verlag: MINEDITION
Format: Gebunden, 32 Seiten
Alter: ab 3 Jahre
ISBN: 978-3865661289
Preis: 13,95 €

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Vier verschiedene Buchcover vom Dschungelbuch

Rudyard Kipling – der Erfinder von Mowgli

Projekt: Kinder- und Jugendbuchautoren

Welche Altersgruppe spricht der Autor hauptsächlich an?

Der britische Schriftsteller und dichter Rudyard Kipling schrieb 1894 Das Dschungelbuch und 1895 ‚Das zweite Dschungelbuch‘. Aus beiden Büchern sind vor allem die Geschichten von Mowgli berühmt geworden, dem Findelkind, das bei den Tieren des Dschungels aufwächst. Ursprünglich gehört das Buch zum Genre des Entwicklungsromans, da sich Mowgli langsam vom verspielten Kind hin zum Herrscher des Dschungels entwickelt. Es wurde jedoch für alle Altersgruppen angepasst und längst können Kinder ab drei Jahren seine Abenteuer miterleben.

 

Wie groß ist das Gesamtwerk im Kinder- und Jugendbuchbereich?

Neben den beiden Dschungelbüchern gibt es außerdem noch die ‚Just so Stories‘, die er für seine Kinder aufschrieb. Darin beantwortet er typische Fragen von Kindern in kleinen Geschichten:

  • Wie das Kamel zu seinem Buckel kam?
  • Warum der Elefant so einen langen Rüssel hat?
  • Wie das Alphabet entstand?

Mehr als diese drei Bücher hat er nicht für Kinder geschrieben. Das Dschungelbuch um Mowgli zählt zu den absoluten Kinderbuchklassikern. Es wurde vielfach verfilmt, adaptiert und als Hörbuch und Hörspiel aufgenommen. Bis heute lieben Kinder weltweit die Geschichten von Mowgli. Deshalb durfte Herr Kipling in meiner Liste nicht fehlen.

Zwei verschiedene Buchcover der 'Just so stories' von Rudyard Kipling.

 

Wofür ist der Autor besonders bekannt?

Er ist vor allem für die beiden Dschungelbücher bekannt. Allerdings gibt es darin mehr Geschichten, als die meisten wohl kennen:

  • Die Abenteuer rund um Mowgli
  • Die weiße Robbe (beobachtet Robbenschlachten und will seine Artgenossen davor schützen)
  • Rikki-Tikki-Tavi (Mungo, der im Garten einer indischen Familie, diese mehrmals vor giftigen Schlangen rettet)
  • Toomai von den Elefanten (zehnjähriger Sohn eines Elefantenfängers, der den Tanz der Elefanten beobachtet)
  • Dienst Ihrer Majestät (Soldat belauscht sprechende Tiere der indischen Armee in der Nacht vor einer Militärparade)
  • Das Wunder des Purun Bhagat (indischer Politiker wird zum Heiligen, lebt zurückgezogen mit den Tieren bis er Dorf vor einem Erdrutsch rettet)
  • Die Leichenbestatter (Altes Krokodil berichtet Schakal von seinem Leben und wird am Ende von Menschen erschossen)

Ich habe das Dschungelbuch erstmals in alten Heften von meinem Vater gesehen. Sie waren verblichen und ganz brüchig. Damals war ich vielleicht sechs Jahre und sofort fasziniert von den Mowgli. Ich wollte gerne wie er im Dschungel leben zwischen all den Tieren mit einem Bären und schwarzen Panther als Freunden.

 

Welche Ausrichtung hat der Autor?

Rudyard Kipling findet fantastische Bilder, um das Leben im Dschungel zu beschreiben und die Tiere voneinander unterscheidbar zu machen. Dabei sind viele Passagen gedichtet, wovon ich überrascht war. Das hatte ich mir nicht gemerkt und wurde mir nun erst mit der neuerlichen Auseinandersetzung klar. In den Dschungelbüchern steht das Abenteuer an vorderster Stelle. Der Schriftsteller hatte vermutlich ein sehr positives Bild vom Kolonialismus. Zumindest ist keinerlei Kritik in seinen Büchern zu verspüren und im Dschungel betont er eine klare Hierarchie der Tiere. Die Gesetze des Dschungels spielen eine große Rolle und Mowgli wird manchmal vom Bären Baloo körperlich gezüchtigt.

 

Welche Bücher habe ich mir im Detail angehört und warum?

Ich habe mir die ungekürzte Ausgabe der Dschungelbücher angehört, gesprochen von Martin Baltscheit, der selbst ein toller Kinderbuchautor ist. Die Bilder von Rudyard Kipling ließen den Dschungel, Mowgli und die anderen Tiere sehr plastisch vor meinen Augen erscheinen.
Das Kapitel vom Mungo Rikki-Tikki-Tavi gehört mit zu meinen absoluten Favoriten. Aber eigentlich fand ich alle Kapitel spannend. Nur die Robbe hinterließ keinen bleibenden Eindruck bei mir. Da mich das Dschungelbuch schon mein ganzes Leben begleitet, wollte ich gern alle Geschichten daraus kennenlernen und empfinde es als eine große Bereicherung.

 

Wie ist das Werk gealtert?

Ich vermute, dass sich Indien massiv geändert hat. Trotzdem gibt es noch viele ländliche Gebiete und wilde Tiere. Ich finde die Geschichte spannend, hoffe jedoch, dass es keine Elefantenjäger mehr gibt. Der Blick ins alte Indien, vor allem in den Dschungel fasziniert mich und Kinder weltweit. Vermutlich ist die Natur heute weitaus weniger intakt und stabil. Aber vielleicht kann gerade diese Liebe zur Natur und ihren Tieren bewirken, dass wir uns alle mehr für deren Schutz einsetzen. Denn das Dschungelbuch erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.

 

Was kann ich für mein Schreiben daraus mitnehmen?

Rudyard Kipling erschafft großartige Bilder. Mit wenigen Worten lässt er eine fremde Welt voll sinnlicher Eindrücke entstehen. Die Wortbilder sind fast schon opulent. In vollem Umfang will ich ihn nicht als Vorbild nutzen.

Außerdem gefallen mir seine Dialoge. Er beschreibt die Figuren und ihre Beziehungen zueinander. Die wilden Affen reden völlig verquer. Die Ochsen erscheinen einfältig. Kaa, der Python wirkt überlegen. Grauer Bruder ist loyal und ordnet sich Mowgli unter.

Da in meinen Büchern Tiere eine große Rolle spielen, kann ich viel von Herrn Kipling mitnehmen. Denn er beschreibt die Tiere sehr genau. Ich weiß immer, wer gerade spricht, durch die Wortwahl, den Satzbau und die Formulierungen der einzelnen Charaktere.

Mir gefällt nur nicht, dass jede Spezies bei ihm klar auf Wesensmerkmale festgelegt ist. Alle Affen sind durchgeknallt und ohne Gesetz. Alle Königskobras sind gefährlich und hinterhältig. Dieses System scheint er nur bei den Wölfen zu durchbrechen, wo es ‚Gute‘ und Böse‘ gibt. Da bevorzuge ich den Stil von seinem Landsmann Philipp Pullman, der die Vielfalt auch in seinen tierischen Charakteren darstellt. Bei Herrn Pullman bleiben alle Figuren Individuen, die nie von vorherein in eine Schublade passen.

Zitat von Rudyard Kipling

Zitat m Ballon: Hoffnung ist das gefiederte Ding, das sich in der Seele niederlässt und die Melodie ohne Worte singt und niemals aufhört ...

Zitat von Emily Dickinson über die Hoffnung

Emily Dickinson konnte wundervolle Bilder im Kopf erzeugen. Ich liebe diese leichte und sanfte Beschreibung der Hoffnung. Es passt so gut. Denn Hoffnung ist einerseits zart und andererseits extrem kraftvoll.

Ich halte mich für einen positiven Menschen. Bei mir singt die Hoffnung meist laut und stark. Klar gibt es auch Tage, wo ihr Gesang nur eine Ahnung ist. Aber die sind selten. 😉

Deshalb spreche und schreibe ich lieber darüber, was Menschen erreicht haben. Ich mag den angelsächsischen Ansatz, von Herausforderungen statt Problemen zu sprechen. Er schüchtert mich weniger ein.

Die Sache selbst ändert sich nicht. Erderwärmung und soziale Ungerechtigkeit, bleiben was sie sind. Aber eine Herausforderung klingt für mich nach einem Wettbewerb, den ich gewinnen kann. Meine Hoffnung wird gestärkt und meine Zuversicht wächst.

Ich glaube, dass es wichtig ist, den Menschen wieder Visionen zu geben, damit sie wissen, dass ihr Engagement lohnt. Ursprünglich wollte ich im nächsten Jahr parallel zu meinen Kinderbuchprojekten mit einem Krimi beginnen. Doch mehr und mehr fühle ich mich zu einer Utopie hingezogen. Um aus der Hoffnung, ein Buch zu machen.

Denn für uns Erwachsene gibt es zwar jede Menge brillante Dystopien, die Gefahren und Tendenzen zu einer dunklen Zukunft verdichten. Aber es gibt kaum noch optimistische Utopien, die uns zeigen, dass wir die Kurve kriegen können und es der Menschheit in Zukunft besser gehen wird.

Ich vermute, dass dieses Projekt eine intensive Recherche verlangt. Und vielleicht begegnen mir dabei ja jede Menge aktuelle Utopien, die ich nur noch nicht wahrgenommen habe. Wenn nicht, nehme ich die Herausforderung an, eine Eigene zu entwerfen. 😉

#Zitatballons – Nr. 52: Hoffnung ist das gefiederte Ding, das sich in der Seele niederlässt und die Melodie ohne Worte singt und niemals aufhört … (Emily Elizabeth Dickinson, US-amerikanische Dichterin)

 

Falls du mehr von ihren Gedichten lesen willst, gibt es hier das komplette Werk im englischen Original und deutscher Übersetzung:

 

Übersicht zu allen bisherigen Zitaten.

Weiteres Zitat von Emily Dickinson

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